Feuer am Künstlerhaus: Unbekannte zünden Musikclub an

16.10.2019, 16:53 Uhr
Das Feuer wurde direkt an der Eingangstüre des Clubs gelegt.

© Musikverein Das Feuer wurde direkt an der Eingangstüre des Clubs gelegt.

Der Türrahmen ist rußgeschwärzt, Ziegel sind unter der Hitze des Feuers von der Mauer abgeplatzt. Etwa 15.000 Euro beträgt laut Polizei der Schaden, den ein Brand in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in dem Musikclub an der Königstormauer verursacht hat. Gegen 3.30 Uhr meldete ein Zeuge das Feuer im Eingangsbereich des Gebäudes, das direkt an der Stadtmauer liegt. Dort befinden sich mit der "Kantine" Räumlichkeiten, in denen der Musikverein und das Zentralcafé Kaya regelmäßig Konzerte und Vorträge veranstalten.

"Wir sind ganz schön schockiert", schreibt Evi Herzing vom Musikverein auf Anfrage von nordbayern.de. Das Feuer wurde direkt an der Eingangstür gelegt - diese und der Vorbau wurden komplett zerstört. In einem Facebook-Post, auf dem auch die verkohlte Tür zu sehen ist, schreibt der Verein "Niemandem ist etwas passiert", "kein größerer Schaden".

Informiert wurden die Vereinsmitglieder über das Feuer von der Leitung des Künstlerhauses. Es sei wahrscheinlich Brandstiftung gewesen - davon gehen zum aktuellen Zeitpunkt auch die Ermittler der Polizei aus. Zu der Zeit, als das Feuer am Künstlerhaus ausbrach, waren direkt gegenüber im Hauptbahnhof zahlreiche Einsatzkräfte unterwegs: Dort fand eine umfangreiche Anti-Terror-Übung statt.

Eigentlich hätte am Donnerstag in der "Kantine" ein Konzert von Nadja + Florian von Ameln stattfinden sollen - wegen des Feuers wurde dieses nun in den Roten Salon des Z-Bau verlegt. Der Musikverein veranstaltet regelmäßig Konzerte, Vorträge oder Club-Nächte mit unterschiedlichen Akteuren. Auf ihrer Homepage beschreiben sich die Mitglieder des Musikvereins als "keine explizit politische Gruppe", die aber "scharf links" steht und sich "gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit und andere Diskriminierung" stellt.

Die Nürnberger Kripo bittet in diesem Zusammenhang eventuelle Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0911 2112-3333 zu melden.


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