Filme statt Fangesang: Wohl kein Derby im Autokino

9.6.2020, 16:42 Uhr
Am Samstag steigt das Frankenderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NZ Am Samstag steigt das Frankenderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth.

Die Spannung steigt: Am Samstag empfängt der 1.FC Nürnberg die SpVgg Greuther Fürth zum ältesten und am häufigsten ausgetragenen Derby Deutschlands. Da wegen des grassierenden Coronavirus im Profifußball keine Zuschauer zugelassen sind, überlegen sich viele Fans noch, wo sie sich das Prestigeduell der fränkischen Zweitligisten außerhalb des Max-Morlock-Stadions anschauen wollen. Im Autokino am Flughafen dürfte es nach derzeitigem Stand wohl nicht möglich sein.

Die Eventagentur Roeschke & Roeschke wollte das Derby auf der über 100 Quadratmeter großen LED-Leinwand übertragen und führte bereits seit längerem Gespräche. Vergangene Woche hatte Simon Röschke eine Übertragung noch als "mittelwahrscheinlich" bezeichnet.

Eine Frage der Rechte

Inzwischen hält es der Geschäftsführer der Eventagentur, die das Autokino am Albrecht-Dürer-Airport betreibt, jedoch für "sehr unwahrscheinlich", dass die Fußballfans das Spiel tatsächlich in ihren Autos am Flughafen verfolgen können.

"Wir hätten es wirklich gerne gemacht", sagt Röschke. Das Vorhaben, das bereits großes Interesse hervorgerufen habe, dürfte jedoch an lizenzrechtlichen Fragen scheitern. Zwar hat die Eventagentur nach wie vor keine endgültige Rückmeldung des Pay-TV-Senders Sky erhalten, der die Übertragungsrechte hält. Da das Spiel – Anstoß am Samstag ist um 13 Uhr – jedoch immer näher rückt, "wird es zeitlich langsam wirklich eng", wie Röschke erklärt. Schließlich gäbe es noch zahlreiche offene Fragen zu klären, was die Organisation, aber beispielsweise auch das Thema Sicherheit angeht.

Positive Erlebnisse aus Dänemark

Dass die auf den ersten Blick doch etwas skurrile Idee, ein Fußballspiel im Autokino zu übertragen, in Zeiten wie diesen durchaus auf Gegenliebe stoßen kann, hatten kürzlich die Fans des dänischen Tabellenführers FC Midtjylland bewiesen. Das erste Heimspiel ihres Teams nach der Corona-Zwangspause verfolgten Hunderte Anhänger in ihren rot-schwarz geschmückten Fahrzeugen auf einer Großbildleinwand. Die gute Stimmung wurde lediglich durch den 0:1-Endstand getrübt.

Während es mit Fußball im Autokino vorerst wohl nichts wird, laufen die Filme munter weiter. Eigentlich hatte Simon Röschke damit gerechnet, dass das Autokino gerade an regnerischen Tagen gut ankommt. Nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen bezeichnet er es inzwischen aber liebevoll als "Schönwetterprojekt".

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