Fliegendes Auge: N-Ergie setzt jetzt Drohnen ein

29.10.2015, 06:00 Uhr
"Höchste Konzentration" ist von den Drohnenpiloten der N-Ergie gefragt.

© Eduard Weigert "Höchste Konzentration" ist von den Drohnenpiloten der N-Ergie gefragt.

Mit einem leisen Surren hebt das Gerät vom Boden ab. Sechs kleine Rotoren besitzt der Flugroboter, die ihn mitsamt Kamera in die Luft befördern. Gesteuert wird der Hexakopter von einem Piloten, der am Boden bleibt. Ein Kollege ist immer dabei, zur Sicherheit.

"Dieses Gerät ist kein Spielzeug“, sagt Hagen Ruhland von der N-Ergie. „Es ist ein Arbeitsgerät. Die Bedienung erfordert Kraft und Konzentration.“ Mit einer Akkuladung kann das ferngesteuerte Fluggerät zwölf Minuten in der Luft bleiben und mit Hilfe der Kamera Aufnahmen von Schäden oder Schwachstellen machen – an Rotorblättern von Windkraftanlagen zum Beispiel oder an Photovoltaik-Modulen.

Die kilometerlangen Stromleitungen werden immer noch mit Helikoptern abgeflogen, aber auch da komme der Hexakopter punktuell zum Einsatz, wie Projektleiter Michael Kolloch berichtet. Dem regionalen Energieversorger spart der Roboter-Einsatz Zeit und Geld. „Wir können mit dem Hexokopter beispielsweise Strommasten überprüfen, ohne dass ein Mitarbeiter den Mast hochsteigen oder mit einem Hubsteiger hochgefahren werden muss.“ so Ruhland.

"Wir legen sehr viel Wert auf Datenschutz"

Bis das Fluggerät ein Windrad erreicht hat, sei gerade mal eine halbe Minute vergangen. Da können Industriekletterer nicht mithalten. Derzeit sind fünf extra von der Herstellerfirma geschulte Mitarbeiter der N-Ergie als Piloten im Einsatz. Zwei Geräte hat das Unternehmen angeschafft. Ihre Dienste bietet es auch anderen Energiefirmen an.

Theoretisch könnte der Hexakopter bis zu 1000 Meter hoch fliegen. Die N-Ergie reichen aber schon 150 Meter, wenn es um die Kontrolle von Windkraftanlagen geht. Ab 80 Metern ist eine Sondergenehmigung nötig. Diese erteilt das Luftamt Nordbayern, das zur Regierung von Mittelfranken gehört. Angst von N-Ergie-Drohnen ausgespäht zu werden, müsse niemand haben, versichert Ruhland. „Wir legen sehr viel Wert auf Datenschutz.“

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