Flüchtlings-Unterkunft in Reichelsdorf wird nicht belegt

17.5.2016, 18:08 Uhr
Flüchtlings-Unterkunft in Reichelsdorf wird nicht belegt

© Eduard Weigert

Damit bleibe die Verwaltung ihrer Linie treu, wonach keine Unterkünfte unter Vertrag genommen werden, bei denen vorher Mieter gekündigt wurden, erklärt Sozialamtsleiter Dieter Maly.

"Im Fall des Objekts in der Geigerstraße 2 wurde die Verwaltung grob getäuscht", so Maly weiter. Das Gebäude sei der Fachstelle erstmals am 13. April 2016 angeboten worden. Dabei habe der Eigentümer angegeben, dass sämtliche Wohnungen frei seien. Zugleich sei eine Baugenehmigung für eine Pension vorgelegt worden. "Unter diesen Umständen konnte mit dem Anbieter ein Vertrag abgeschlossen werden", sagt Maly.

Nachdem erst jetzt bekanntwurde, dass der Hausbesitzer bereits im Februar seinen bisherigen Mietern unter Berufung auf Eigenbedarf gekündigt hatte und "mit nicht ganz sauberen Methoden die Kündigungen durchgesetzt hat", sei die Stadt nun unverzüglich von dem Vertrag zurückgetreten. Der städtischen Fachstelle sei es bis heute gelungen, Plätze für gut 4000 Personen in insgesamt rund 140 verschiedenen Objekten im Stadtgebiet zu finden. Noch immer lebten rund 1400 Personen in Not-Gemeinschaftsunterkünften, die mit regulären Unterkunftsplätzen versorgt werden müssten.

"Bei der großen Zahl an Objekten, die im Zuge dieser Arbeit begutachtet und entschieden werden müssen, bleibt es nicht aus, dass Anbieter darunter sind, die darin ein Geschäftsmodell sehen und sich gute Einkünfte versprechen. Das ist den Mitarbeitern in der Fachstelle im Sozialamt bewusst", sagt Dieter Maly. "Wir versuchen allerdings, Auswüchse zu verhindern und keine Preistreiberei zuzulassen. Alles in allem ist das der Verwaltung bislang sehr gut gelungen."

Derzeit würden alle Verträge, die bereits abgeschlossen sind, noch einmal nach Qualitätskriterien überprüft.

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