Flüchtlingshelfer trauern um verlorene Menschlichkeit

24.3.2018, 22:18 Uhr
Dieser Kranz symbolisiert für Helfer verlorene Hoffnung.

© Stefan Hippel Dieser Kranz symbolisiert für Helfer verlorene Hoffnung.

"Das ist ein symbolischer Akt, wir können nicht die ganze Welt verändern", meinte Raffael Sonnenschein, Bundesgeschäftsführer der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer, bei der Niederlegung. "Aber es geht nicht mehr nur ums Mittelmeer, auch in unserer Mitte leiden Menschen. Es darf keinen Automatismus der Ablehnung und Abschiebung geben."

Etwa dreißig ehrenamtliche Flüchtlingshelfer begleiteten die Kranzniederlegung direkt vor dem verschlossenen Tor des Bamf mit einer  Schweigeminute.

Nach Nürnberg gekommen waren sie anlässlich der Gründungsversammlung des Landesverbands Bayern der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer: In Bayern existiert seit dem heutigen Samstag der erste Landes-Ableger des Bundesverbands mit Dr. Joachim Jacob (Landkreis Dachau) und Bettina Riep (Landkreis Erding) als Doppelspitze. Mit Michael Günther aus Fürth ist auch ein Franke im Vorstand.

Als nächste Bundesländer werden voraussichtlich Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen dem Vorbild Bayerns folgen und eigene Landesverbände gründen.

Sonnenschein hat Nürnberg bewusst als Gründungsort ausgewählt, weil dort das Bamf sitzt: "Wir wollen als Ehrenamtliche endlich nicht mehr nur wahrgenommen, sondern auch ernstgenommen werden", erklärt er. Diesen Zweck hat die Niederlegung des Trauerkranzes in jedem Fall erfüllt. Denn nachdem die symbolträchtige Handlung angekündigt worden war, haben Mitarbeiter des Bamf schon einige Tage vor der Versammlung Kontakt zum Bundesverband aufgenommen und ein erstes Gesprächsangebot unterbreitet. 

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