Forst am Hafen wird zum Bannwald erklärt

11.11.2014, 08:43 Uhr
Forst am Hafen wird zum Bannwald erklärt

© Foto: Bischof & Broel

Das HIG-Süd soll als Bannwald ausgewiesen werden, dafür muss die Forstbehörde das derzeit gültige Naturschutzkonzept anpassen. Die Stadt möchte darüber hinaus den Verlust der potenziellen Gewerbefläche durch eine Ersatzgewerbefläche ausgleichen. Die Stadtverwaltung wird deshalb beauftragt, ein qualitativ gleichwertiges Gelände anzubieten. Die Suche dürfte aber angesichts der wenigen Flächen, die überhaupt infrage kommen, nicht einfach werden. Das Wirtschaftsreferat will das Ersatzgrundstück im Rahmen des Gewerbeflächengutachtens bestimmen.

Der Grund für die Umwidmung des HIG-Süd: Bei einer gewerblichen Bebauung hätten die Lärmgrenzwerte wohl nicht eingehalten werden können. Außerdem hat es in der Bevölkerung großen Widerstand gegeben, den Erholungsraum Eibacher Forst mit seinem wertvollen Tierbestand in eine Gewerbefläche zu verwandeln.Das HIG-Süd war ursprünglich 120 Hektar groß und wurde nach der Einverleibung der Vorortgemeinden 1972 Bestandteil des Stadtgebiets Nürnberg. Anfang der 90er Jahre leitete die Stadt die Ausweisung des ganzen Geländes als Bannwald ein. Im April 1997 beschloss der Stadtrat dann mit den Stimmen von CSU und Freien Wählern, zumindest 30 Hektar entlang der Wiener Straße für eine gewerbliche Nutzung zur Verfügung zu stellen. Allerdings war lange Zeit direkt auf dem Hafengelände noch genügend Platz für die Ansiedlung von Firmen, so dass die Fläche bislang nicht benötigt wurde.

2008 wurde im Rahmen der Kooperation von SPD und CSU beschlossen, das auf 30 Hektar geschrumpfte HIG-Süd nur dann für Neuansiedlungen von Firmen zur Verfügung zu stellen, wenn viele Arbeitsplätze entstehen.

Ein Logistikstandort sollte es nicht werden. Nachdem die Kritik nicht abebbte, entschieden sich SPD und CSU dafür, die Fläche als Bannwald auszuweisen. ÖDP und Grüne waren schon immer gegen die Ausweisung als Gewerbefläche.

In einer früheren Version dieses Artikels war die Überschrift widersprüchlich zum Artikel und wurde deshalb angepasst.

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