Frankenschnellweg: Bauverwaltung prüft 560 Pläne

2.7.2014, 05:58 Uhr
Eine Arbeitsgruppe ist dabei, Gestaltungsrichtlinien für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs zu erstellen.

© Hans-Joachim Winckler Eine Arbeitsgruppe ist dabei, Gestaltungsrichtlinien für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs zu erstellen.

Es laufen aber nicht nur die Planungen und Vorbereitungen für die Ausschreibungen der Bauarbeiten. Eine Arbeitsgruppe ist dabei, Gestaltungsrichtlinien für den Bau zu erstellen. "Das Bauwerk soll ein Gesicht bekommen", sagte der Architekt Florian Hugger vom Münchner Büro Lang, Hugger, Rampp. Es entstehe ein neuer Lebensraum, der Gestaltungsmerkmale benötige, damit er von den Nutzern und Anliegern als angenehm empfunden werde. Mit ein paar Sträuchern und Gras sei es nicht getan. "Wir müssen mit dem Frankenschnellweg ein Zeichen setzen, das nicht registriert wird, aber positiv ist", sagte Hugger bei der Vorstellung seiner Pläne im projektbegleitenden Forum zum Frankenschnellweg, das zum zweiten Mal tagte.

Was sehr abstrakt und widersprüchlich klingt, machte Hugger am Olympiapark in München deutlich. Damals wurden Ideen gesammelt, um das Riesenbauprojekt möglichst organisch in sein Umfeld zu integrieren, was am Ende auch gelungen ist. Seine Botschaft: Die Größe eines Projekts schließt gute Gestaltung nicht aus, man muss aber, bevor es mit dem Bauen losgeht, nach Regeln und identitätsstiftenden Merkmalen suchen. Hugger und seine Mitarbeiter sammeln derzeit Ideen, was im direkten Umfeld des Frankenschnellwegs verbessert werden kann. Ein Wunsch ist, Grünflächen und Bäume nahe an die Lärmschutzwände heranzuführen, um die Trennwirkung des Frankenschnellwegs vor allem entlang der Südseite, zwischen Sandreuth und Gibitzenhof, zu verringern. Auf der Nordseite ist angesichts der Bahngleise kaum Platz. Es bleibt allerdings Raum zwischen den Rampen und der Rothenburger Straße für einen Fahrradweg.

Bis zum Herbst will Hugger ein Gestaltungshandbuch mit Handlungsanweisungen und Materialvorschlägen vorlegen. Vorgesehen ist auch eine intensive Diskussion mit den Bürgern, um das Verfahren transparent zu halten. Aus den Reihen der Forumsmitglieder kam die Anregung, die Stadtbildinitiative mit einzubeziehen.

"Zarter" Ausbau

Die Forderung des Münchner Architekten, dass der kreuzungsfreie Ausbau möglichst "zart" erfolgen soll, veranlasste Bürgermeister Christian Vogel zu der Bemerkung: „Es wird Momente geben, wo wir nicht zart sein werden.“ Er erinnerte dabei an die über zehn Meter hohen Lärmschutzwände.

Noch im Herbst sollen die beiden vorhandenen Eisenbahnbrücken An den Rampen abgebrochen und durch eine Brücke mit großer Spannweite ersetzt werden. Es handelt sich dabei um ein Gleis, das zum Rangierbahnhof führt. Die Fertigstellung der Brücke ist für den Herbst 2016 geplant. Es wird noch eine weitere, kleine Bahnbrücke geben, die über den Rad- und Fußweg führt.

Die große Brücke mit einer lichten Höhe von 4,50 Metern und einer Spannweite von über 68 Metern macht den Tunnelbau für den Frankenschnellweg erst möglich. Die Kosten in Höhe von 9,5 Millionen Euro trägt die Stadt. Die Kostenvereinbarung zwischen DB Netz und Stadt wird heute im Sör-Werkausschuss von den Stadträten beschlossen. Am 14. Juli findet die erste Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht über das Planfeststellungsverfahren zum Frankenschnellweg statt.

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