Fränkische Küche in rot-weißer Dekoration

6.3.2010, 00:00 Uhr
Fränkische Küche in rot-weißer Dekoration

© Sippel

Die Eröffnungsfeier geriet zünftig. Mit Zither und Akkordeon stimmten Musiker die Gäste ein. Das passte zu der Dekoration. Susanne Emmert setzt dabei auf die Stadtfarben Rot und Weiß. Ihr Mann Rene legt Wert auf das Lichtdesign. Schließlich sollen die Innenräume der Gaststätte Gemütlichkeit ausstrahlen, aber dennoch nicht zu dunkel sein. Das ist ihm gelungen. Lediglich sieben Wochen waren nötig, um den Räumen zu neuem Glanz zu verhelfen. Historische Erntegeräte und Geweihe sorgen für den rustikalen Charme.

Die Tucherstiftung, Besitzer des geschichtsträchtigen Anwesens, hat die Lichtanlage ebenso beigesteuert wie das eine oder andere Stück zur Innenausstattung. Die Wände der Marienbergstube schmücken alte Aufnahmen. In den 1920er Jahren war die Gegend bei Ausflüglern sehr beliebt. Das soll auch künftig wieder so sein, wünschen sich die Emmerts.

Der Biergarten bietet beste Voraussetzungen dafür. Rund 150 Plätze gibt es in der Zone, in der die Gäste bedient werden. Der Selbstbedienungsbereich verfügt ebenfalls über ein großes Platzangebot. Daran soll sich laut Rene Emmert auch nichts ändern. Ansonsten möchten sich die beiden neuen Pächter aber einiges einfallen lassen, um die Attraktivität zu steigern.

Die Speisekarte spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie passt zur Umgebung. Es wird vor allem Wert auf typisch fränkische Gerichte gelegt. Stadtwurst mit Musik steht mit 5,60 Euro auf der Karte, das Schnitzel kostet 9,40 Euro und drei fränkische Bratwürste mit Kraut oder Kartoffelsalat werden zu 6,90 Euro serviert. Eine Halbe vom Fass kostet 3,20 Euro.

Die Portionsgröße ist «für kräftige Esser gedacht». Schließlich stammt das Wirtsehepaar vom Land. In Mühlhofen haben sie die elterliche Gaststätte, das Emmerts Stübchen, bewirtschaftet. Der Zuspruch sei so groß gewesen, dass sie sich nun dieses neue Betätigungsfeld gesucht haben. Die Lieferanten sind zum Teil die gleichen geblieben. Drei Metzgereien, alles bodenständige Betriebe, beliefern den Tucherhof künftig.

In der Küche steht Mutter Emmert. Sie kocht und kontrolliert, was an Speisen rausgeht. Renes Eltern hatten ebenfalls einen Gastronomiebetrieb. Sie waren auf italienische Küche spezialisiert. Inzwischen haben sie das Lokal in Reichelsdorf aufgegeben. Beim Tucherhof helfen sie nun ebenfalls mit. «Wir sind ein richtiger Familienbetrieb», sagt Rene Emmert.

Das findet auch Tucherbräu gut. Gastwirte, die sich auf die heimische Küche verstehen und sich an ein so großes Objekt trauen, seien schwer zu finden, betont Fred Höfler von Tucher. Diese Einstellung zur Gastronomie sei selten geworden. «Wir freuen uns auf die Biergarten-Saison», meinen die Emmerts. Und wenn während der Fußball-Weltmeisterschaft schönes Wetter herrschen sollte, dann strahlen auch die Wirtsleute.

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