"Freude für alle 2017": NN-Leser stellten Spenden-Rekord auf

27.1.2018, 14:50 Uhr

© Wolfgang Heilig-Achneck

Der kleine Fabio wird vielleicht nie in der Lage sein zu begreifen, was da passiert ist. Seine Mutter schon: Damit sie mit ihrem vierjährigen Sohn mobil bleiben kann, hat sie – neben Hilfen von anderer Seite – auch Unterstützung aus der Weihnachtsaktion erhalten. Und wenn alles gutgeht, kann sie demnächst ein Fahrzeug in Empfang nehmen, das auch Fabio mit Rollstuhl und allen sonst nötigen Geräten Platz bietet. Der Junge ist von Geburt an schwerbehindert, ein Pflegedienst unterstützt die Mutter vormittags und in den Nachtstunden.

Der "Fall" von Fabio aus dem Landkreis Forchheim ist nur ein besonders prominentes Beispiel für vielfältige Hilfen, die Leserinnen und Leser der Nürnberger Nachrichten mit all ihren Ausgaben in der gesamten Region möglich gemacht haben. Denn: Alle, die sich an der Spendenaktion beteiligt haben, ein paar Tausend insgesamt, haben sich, salopp gesagt, erneut selbst übertroffen.

Das gilt natürlich ganz unabhängig von einem glücklichen "Sondereffekt": Weitere knapp 300 000 Euro wurden "Freude für alle" in den vergangenen Wochen durch zwei großzügige Vermächtnisse zuteil. Dass diese gerade in der Zeit um den Jahreswechsel eingingen, ist freilich reiner Zufall.

Sattes Spendenplus

Im vergangenen Jahr waren alles in allem 2,63 Millionen Euro zusammengekommen. Damit ergibt sich für die Weihnachtsaktion 2017 ein Spendenplus von rund 50.000 Euro. Wie immer, kamen und kommen sämtliche Spenden unmittelbar Bedürftigen zugute, da sämtliche Kosten vom Verlag Nürnberger Presse getragen werden.

Von allen Zuwendungen, die auf den Spendenkonten bei den Sparkassen Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie der Postbank eingingen und von allen Barspenden in den Geschäftsstellen waren insgesamt rund 435.000 Euro zweckgebunden. Diese Mittel waren bestimmt für die Einzelschicksale und einige Initiativen, die in insgesamt 42 Reportagen in der Tageszeitung und im Sonntagsblitz im Großraum Nürnberg vorgestellt wurden. Auch Fabio S. gehörte dazu.

Hilfe für Nürnberger Straßenambulanz

Neben Alleinstehenden und Familien, die etwa durch eine chronische Krankheit und Behinderung oder aus anderen Gründen in Bedrängnis geraten sind, trafen wichtige Anlaufstellen für Wohnungslose und andere Bedürftige auf große Resonanz, darunter die Tafeln und die Blindeninstitutsstiftung in Rückersdorf. Der größte Betrag ging aber – wie seit Jahren – mit diesmal fast 90.000 Euro an die Nürnberger Straßenambulanz Franz von Assisi.

Als kleine Geste des Dankes konnte die Redaktion auf zahlreichen Extra-Seiten mit Namenslisten die großartige Unterstützung (wenn auch leider nicht ganz vollständig) dokumentieren. Neben ungezählten Privatleuten beteiligten sich Firmen wie der Personaldienstleister Christine Fink, Vereine wie der Club Sportwagencharity und Schulen wie die Spalter Spalatin-Schule: An zwei Abenden hatten rund 100 Mitwirkende das Weihnachtsmusical "Eine himmlische Aufregung" auf die Bühne gebracht und obendrein ein Schulweihnachtsdorf organisiert – der Erlös von gut 1100 Euro wurde an "Freude für alle" überwiesen.

Kleeblatt zum Dank

Insgesamt konnte die Aktion aus den Erlösen bisher fast 7200 Haushalte mit Zuwendungen im Umfang von 1,95 Millionen Euro unterstützen – das sind noch einmal 300 Haushalte mehr als im Jahr zuvor. Weitere 200.000 Euro waren für Einrichtungen wie die Straßenambulanz, die Wärmestuben, Tafeln und ähnliche Dienste bestimmt. Wie groß die Freude und Dankbarkeit ist, erfuhr die Aktion aus vielen Schreiben. In einem Brief aus Neumarkt brachte eine Empfängerin ihr Glück gleich mit einem großen vierblättrigen Kleeblatt zum Ausdruck, das sie "beim wöchentlichen Kräutersammeln" gefunden hatte.

Für das Aktionsbüro bleibt noch einiges zu tun – von noch ausstehenden Hilfen für Bedürftige bis zum Versand von Spendenbestätigungen. Die Spendenkonten bleiben das ganze Jahr hindurch bestehen. Die noch verfügbaren Mittel dienen als Notfonds dazu, in besonders akuten Fällen auch im Jahresverlauf Mitbürgern in unserer Region unter die Arme zu greifen.

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