"Fridays for future": Das sagen die Demo-Teilnehmer

5.4.2019, 16:39 Uhr
Kilian Unbehaun (links) und Jan Stolz sind beide 15 Jahre alt und Pfadfinder. Die Natur liegt ihnen schon immer sehr am Herzen. "Ich habe gerade erst ein Referat zum Thema Fleischkonsum gehalten", sagt Stolz, der die Realschule in Lauf besucht und zum dritten Mal bei einer "Fridays for future"-Demo dabei ist. In Biologie befasse er sich derzeit mit dem Klimawandel. Die Klimapolitik spiele im Unterricht allerdings nur eine viel zu untergeordnete Rolle, kritisiert Unbehaun, der auf die Realschule in Gräfenberg geht. In den Urlaub zu fliegen, kommt für die beiden nicht infrage. Kilian will im Sommer mit seinem Vater campen gehen, Jan mit dem Bus in die Slowakei fahren.
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Kilian Unbehaun (links) und Jan Stolz sind beide 15 Jahre alt und Pfadfinder. Die Natur liegt ihnen schon immer sehr am Herzen. "Ich habe gerade erst ein Referat zum Thema Fleischkonsum gehalten", sagt Stolz, der die Realschule in Lauf besucht und zum dritten Mal bei einer "Fridays for future"-Demo dabei ist. In Biologie befasse er sich derzeit mit dem Klimawandel. Die Klimapolitik spiele im Unterricht allerdings nur eine viel zu untergeordnete Rolle, kritisiert Unbehaun, der auf die Realschule in Gräfenberg geht. In den Urlaub zu fliegen, kommt für die beiden nicht infrage. Kilian will im Sommer mit seinem Vater campen gehen, Jan mit dem Bus in die Slowakei fahren. © Stefan Hippel

Adrian und Joram besuchen beide die 6. Klasse des Gymnasiums Hilpoltstein, das den Titel "Umweltschule" trägt. Auch Adrian und Joram sehen sich in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten, an ihrer Schule setzen sie sich für Mehrwegbecher in Automaten ein. Joram protestiert gegen das Bienensterben, Adrian sieht die Schulpflicht, wie auf seinem Plakat zu lesen ist, nur als gerechtfertigt an, wenn sie der Natur dient. Bis zur dritten Stunde waren die beiden Schüler im Unterricht, dann haben sie sich auf den Weg nach Nürnberg gemacht – auch wenn es Joram lieber wäre, wenn seine ganze Schulklasse demonstrieren könnte. Wenn sich in der Politik nichts ändere, kündigen sie an, wollen sie wieder auf die Straße gehen.
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Adrian und Joram besuchen beide die 6. Klasse des Gymnasiums Hilpoltstein, das den Titel "Umweltschule" trägt. Auch Adrian und Joram sehen sich in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten, an ihrer Schule setzen sie sich für Mehrwegbecher in Automaten ein. Joram protestiert gegen das Bienensterben, Adrian sieht die Schulpflicht, wie auf seinem Plakat zu lesen ist, nur als gerechtfertigt an, wenn sie der Natur dient. Bis zur dritten Stunde waren die beiden Schüler im Unterricht, dann haben sie sich auf den Weg nach Nürnberg gemacht – auch wenn es Joram lieber wäre, wenn seine ganze Schulklasse demonstrieren könnte. Wenn sich in der Politik nichts ändere, kündigen sie an, wollen sie wieder auf die Straße gehen. © Johannes Handl

"Als Kind bin ich mit dem Flugzeug geflogen. Aber nur so lange, bis ich mit dem Thema auseinandergesetzt habe", sagt Bonnie Jaensch. Die 16-Jährige besucht die Maria-Ward-Schule. Als sie das erste Mal demonstriert hat, erzählt Jaensch, sei das nach dem Unterricht gewesen. Diesmal demonstriert sie während der Schulzeit. Einige ihrer Lehrer hätten dafür Verständnis, andere, die ihr Fach laut Jaensch besonders wichtig nehmen, dagegen weniger.
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"Als Kind bin ich mit dem Flugzeug geflogen. Aber nur so lange, bis ich mit dem Thema auseinandergesetzt habe", sagt Bonnie Jaensch. Die 16-Jährige besucht die Maria-Ward-Schule. Als sie das erste Mal demonstriert hat, erzählt Jaensch, sei das nach dem Unterricht gewesen. Diesmal demonstriert sie während der Schulzeit. Einige ihrer Lehrer hätten dafür Verständnis, andere, die ihr Fach laut Jaensch besonders wichtig nehmen, dagegen weniger. © Stefan Hippel

Unter den Demonstranten befanden sich nicht nur Schüler. "RentnerInnen for future“ steht auf einem Plakat, das Heiner Dehner in die Luft hält. Er freut sich, dass die heutige Schüler-Generation sich für Ziele engagiert, die er schon vor vielen Jahren verfolgt hat. Der 65-Jährige hat, wie er selbst sagt, kein Auto, nutzt nur den Öffentlichen Personennahverkehr oder das Fahrrad. "Das Wissen ist vorhanden, jetzt gilt es zu handeln", fordern der Nürnberger und seine Mitstreiter mit Blick auf die Klimapolitik.
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Unter den Demonstranten befanden sich nicht nur Schüler. "RentnerInnen for future“ steht auf einem Plakat, das Heiner Dehner in die Luft hält. Er freut sich, dass die heutige Schüler-Generation sich für Ziele engagiert, die er schon vor vielen Jahren verfolgt hat. Der 65-Jährige hat, wie er selbst sagt, kein Auto, nutzt nur den Öffentlichen Personennahverkehr oder das Fahrrad. "Das Wissen ist vorhanden, jetzt gilt es zu handeln", fordern der Nürnberger und seine Mitstreiter mit Blick auf die Klimapolitik. © Stefan Hippel

Auch Sabine und Thomas Wild zählen nicht zu der Altersklasse, die man auf einer Schüler-Demo zwangsläufig erwarten würde. Doch warum sie hier sind, ist klar. "Vergeigt haben‘s wir, drum steh ich hier", ist auf Thomas Wilds Schild zu lesen. Der Vater einer Elftklässlerin macht seine eigene Generation für die gegenwärtige Lage verantwortlich. "Wer fährt denn mit SUV vor die Schule?", fragt er rhetorisch. Viele Fragen hätte sich seine Altersklasse nicht gestellt. "Wenn es bei uns im Supermarkt Plastik gab, dann war das eben so", sagt er selbstkritisch. "Wir sind auch nicht in unserer Freizeit hier. Wir sind selbständig", betont Sabine Wild.
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Auch Sabine und Thomas Wild zählen nicht zu der Altersklasse, die man auf einer Schüler-Demo zwangsläufig erwarten würde. Doch warum sie hier sind, ist klar. "Vergeigt haben‘s wir, drum steh ich hier", ist auf Thomas Wilds Schild zu lesen. Der Vater einer Elftklässlerin macht seine eigene Generation für die gegenwärtige Lage verantwortlich. "Wer fährt denn mit SUV vor die Schule?", fragt er rhetorisch. Viele Fragen hätte sich seine Altersklasse nicht gestellt. "Wenn es bei uns im Supermarkt Plastik gab, dann war das eben so", sagt er selbstkritisch. "Wir sind auch nicht in unserer Freizeit hier. Wir sind selbständig", betont Sabine Wild. © Johannes Handl

Dass ständig gegen die Schüler "gehetzt" werde, wie Thomas Wild beklagt, könne er nicht nachvollziehen. Die Schüler hätten doch gar keine anderen Möglichkeiten. Seiner Tochter jedenfalls würde er immer wieder Verweise unterschreiben, wenn sie welche bekäme, weil sie die Demos besucht.
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Dass ständig gegen die Schüler "gehetzt" werde, wie Thomas Wild beklagt, könne er nicht nachvollziehen. Die Schüler hätten doch gar keine anderen Möglichkeiten. Seiner Tochter jedenfalls würde er immer wieder Verweise unterschreiben, wenn sie welche bekäme, weil sie die Demos besucht. © Stefan Hippel

Simone Böhm, 38, hat zwei kleine Kinder, die noch nicht zur Schule gehen. Trotzdem ist es ihr ein Anliegen, auf der Demonstration Gesicht zu zeigen. Vor allem im überaus heißen Sommer 2018 sei ihr bewusst geworden, dass man selbst etwas tun müsse. Mit Blick auf die gegenwärtige Politik schließt sie sich der  Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Goering-Eckardt an, die vor wenigen Tagen sagte: "Wir haben eine Landwirtschaftsministerin, die nichts will, eine Umweltministerin, die nichts darf, und einen Verkehrsminister, der nichts kann."
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Simone Böhm, 38, hat zwei kleine Kinder, die noch nicht zur Schule gehen. Trotzdem ist es ihr ein Anliegen, auf der Demonstration Gesicht zu zeigen. Vor allem im überaus heißen Sommer 2018 sei ihr bewusst geworden, dass man selbst etwas tun müsse. Mit Blick auf die gegenwärtige Politik schließt sie sich der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Goering-Eckardt an, die vor wenigen Tagen sagte: "Wir haben eine Landwirtschaftsministerin, die nichts will, eine Umweltministerin, die nichts darf, und einen Verkehrsminister, der nichts kann." © Johannes Handl

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