Zeichen gegen den Krieg

Friedenssäule: Auch Kinder aus Russland und der Ukraine gaben Spielzeugwaffen her

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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17.3.2022, 11:58 Uhr
Die Spielzeugwaffen haben, wie Schilder verraten, Kinder aus zahlreichen europäischen Ländern abgegeben. 

© Wolfgang Heilig-Achneck Die Spielzeugwaffen haben, wie Schilder verraten, Kinder aus zahlreichen europäischen Ländern abgegeben. 

Sie stand schon im Hof der Kongresshalle und vor dem Memorium Nürnberger Prozesse, jetzt macht die vier Meter hohe „Säule des Friedens“ Station in der evangelisch-reformierten Marthakirche an der Königstraße (gegenüber der Einmündung der Luitpoldstraße).

In die Metallgitter sind bisher rund 600 Spielzeugwaffen mit Namen und Ortsangaben hineingedrückt; Kinder aus verschiedenen Ländern hatten sie nach einer Gipfelkonferenz der Kinder (und lange vor dem aktuellen Krieg in der Ukraine) freiwillig abgegeben, um ganz persönlich abzurüsten und ihren Wunsch nach Frieden zu bekräftigen. Denn bei den Konferenzen war eins überdeutlich: Nichts war und ist den Kindern wichtiger als Frieden. Und es gab noch weitere Foren, in denen Kinder auf prominente Weise zu Wort kamen.

An der Spielzeugaktion waren auch Jungs und Mädchen aus Russland und aus der Ukraine beteiligt, wie Namens- und Ortsschilder an den Plastikwaffen verraten. Der Turm ist sogar schon der zweite seine Art. Für den ersten - mit mehr als 800 Spielzeugwaffen - wird ein geeigneter Aufstellungsort gesucht. Der zweite verfügt nun noch über freie Plätze: „Kinder und Jugendliche können weiterhin Pistolen und Gewehre abgeben, im Nürnberger Spielzeugmuseum oder direkt in der Martha-Kirche“, erläutert Künstler Johannes Volkmann, der das Projekt neben seinem Papiertheater entworfen hat.

Gebete, Konzerte und Seelsorge

In St. Martha dient der Turm nun mindestens bis Ostern als Mahnung und Anker für Gottesdienste, Friedensgebete und Benefizkonzerte für die Ukraine (so am 3. und am 12. April). Am Mittwoch, 30. März, 18 Uhr, geht es um die Frage, ob Pazifismus heute noch eine „richtige“ Haltung ist. Außerdem stehen Geistliche zu verschiedenen Zeiten für Passanten zu Gesprächen über Sorgen und Nöte rund um den Krieg bereit.

Parallel dazu läuft auch die Aktion „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit“ weiter. Auch dabei handelt es sich um ein Kunstprojekt des Papiertheaters Nürnberg. Insgesamt haben Kinder knapp 150 Verkehrsschilder umgestaltet, um zum Beispiel gegen Umweltverschmutzung zu protestieren und zu mehr Respekt zu ermuntern. In Nürnberg sollen die Symbole für ein gerechtes Zusammenleben an sieben Plätzen aufgestellt werden. Die Bürger können mitentscheiden. Vorgestellt werden die Entwürfe mit Performances zum Beispiel am Donnerstag, 17. März, um 16 Uhr am Lorenzer Platz und um 17 Uhr am Hans-Sachs-Platz, sowie am Freitag, 18. März, auf dem Gewerbemuseumsplatz und am Samstag, 19. März, auf dem Andrej-Sacharow-Platz (ebenfalls jeweils 17 Uhr).

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