Fronleichnam: Katholiken versammeln sich am Hauptmarkt

20.6.2019, 16:25 Uhr
In Nürnberg ziehen Pfarrer, Diakone, Ministranten, Verbände und Ritterorden über den Hauptmarkt zurück zur Frauenkirche.

© Stadtkirche Nürnberg In Nürnberg ziehen Pfarrer, Diakone, Ministranten, Verbände und Ritterorden über den Hauptmarkt zurück zur Frauenkirche.

"Unsere Welt heute wird mehr und mehr von Kräften bestimmt, die mehr abstoßen als zu verbinden und zu vereinen. Unsere Zeit ist beherrscht von einer Sprache der Spaltung und Feindschaft", sagte Pfarrer Rudolf Batzdorf aus Katzwang, der in diesem Jahr die Predigt auf dem Nürnberger Hauptmarkt hielt. Etwa 1900 Teilnehmer waren am Donnerstag zur zentralen Fronleichnamsfeier der Nürnberger Katholiken gekommen.

Auch zu den Feierlichkeiten in München kamen Tausende Gläubige bei eher trübem Wetter. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hielt den Festgottesdienst auf dem Marienplatz. Von dort startete die Prozession durch die geschmückte Innenstadt.

Zentrale Station auf dem Hauptmarkt

Am Fronleichnamstag begeht die katholische Kirche das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" - und das seit dem 13. Jahrhundert. Papst Urban IV. machte den Tag 1264 zum offiziellen Fest. Im Mittelpunkt des katholischen Hochfestes steht die Eucharistie, die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Die Katholiken tragen das Allerheiligste, Christus in Gestalt einer Hostie, in einem Schaugefäß, einer Monstranz, durch die Straßen und beten um Gottes Segen. Das Wort setzt sich zusammen aus "fron" ("Herr") und "lichnam" für den lebendigen Leib.

Auch in Neumarkt machten viele hundert Menschen sich auf zum Oberen Markt, begleitet von zahlreichen Vereinen und Verbänden. Vom Oberen Tor ging es über die Kapuzinerstraße zum Weißenfeldplatz, der dritten Station. Von dort, begleitet vom Glockengeläut der Christuskirche, weiter über das Klostertor zum Residenzplatz. Nach drei hochsommerlichen Prozessionen in den Vorjahren, die ihren Tribut gefordert hatten, waren die Temperaturen heuer angenehm, auch, wenn es während der Prozession einmal kurz und kräftig regnete. Doch zum Schlusssegen, den Stadtpfarrer Norbert Winner spendete, strahlte die Sonne bereits wieder um die Wolken herum.

In Prozessionen – in Nürnberg seit Jahrzehnten in Form einer "Statio Urbis", also einer zentralen Station auf dem Hauptmarkt – tragen nach Ende der Eucharistiefeier die Geistlichen eine Monstranz mit der als Leib Christi verehrten Hostie durch die Straßen.

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