Für Soltani: Menschenrechts-Picknick in Nürnberg

10.9.2017, 17:47 Uhr
Ihrem Vater gehe es den Umständen entsprechend, sagte Maede Soltani. Immer wieder habe er Probleme mit dem Herzen und der Wirbelsäule, hinzu kämen Blutdruckschwankungen.

© Michael Matejka Ihrem Vater gehe es den Umständen entsprechend, sagte Maede Soltani. Immer wieder habe er Probleme mit dem Herzen und der Wirbelsäule, hinzu kämen Blutdruckschwankungen.

Zahlreiche Unterstützer, darunter Soltanis in Nürnberg lebende Tochter Maede und die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich, waren am Nachmittag in den Park nahe des Nelson-Mandela-Platzes gekommen. Auf einen Stuhl stellte Michael Ziegler ein aktuelles Bild des Gefangenen. "Leider haben wir einen Platz frei. Aber Adolfattah Soltani ist symbolisch in unserer Mitte", sagte der Vorsitzende der Karl-Bröger-Gesellschaft Nürnberg.

Soltani sitzt seit sechs Jahren im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran ein. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, ein "Zentrum zum Schutz der Menschenrechte" gegründet zu haben. Auch die Annahme eines "ungesetzlichen Preises" – eben des Nürnberger Menschenrechtspreises 2009 – steht als Punkt auf der Anklageliste.

Zahlreiche Unterstützer, darunter Soltanis in Nürnberg lebende Tochter Maede und die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich, waren am Nachmittag in den Park nahe des Nelson-Mandela-Platzes gekommen.

Zahlreiche Unterstützer, darunter Soltanis in Nürnberg lebende Tochter Maede und die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich, waren am Nachmittag in den Park nahe des Nelson-Mandela-Platzes gekommen. © Michael Matejka

Ihrem Vater gehe es den Umständen entsprechend, sagte Maede Soltani. Immer wieder habe er Probleme mit dem Herzen und der Wirbelsäule, hinzu kämen Blutdruckschwankungen. "Die Fachärzte sagen, dass ihm kein Rezept und kein Medikament helfen kann, sondern alle Beschwerden von dem Druck und den Ängsten kommen, denen er in der Haft ausgesetzt ist." Das Urteil sei falsch gewesen: "Er sollte schon längst frei sein."

Aktionen wie das Menschenrechtspicknick gestern im Südstadtpark und die zeitweise symbolische Umbenennung der Grünfläche in "Soltanipark" würden ihrem Vater auch im Iran helfen. "Die öffentliche Aufmerksamkeit ist lebensnotwendig, sie ist für die Gefangenen wie Wasser für die Fische", betont Maede Soltani. Zudem würde das Regime sehr genau beobachten, was in Deutschland passiert, fügt Michael Ziegler an. "Wir erinnern an Soltani, wir bleiben dran – das ist ein Versprechen." Auch im vergangenen Jahr hatte die Karl-Bröger-Gesellschaft den Park in der Südstadt am Jahrestag von Soltanis Verhaftung symbolisch umbenannt.

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