Gans ungewöhnliche Patchwork-Familie im Stadtpark

Nürnberg - So etwas sieht man auch nicht alle Tage: Im Nürnberger Stadtpark ist derzeit eine Gans unterwegs, die lauter Enten im Schlepptau hat. Dem Laien fällt es vielleicht nicht sofort auf, aber die tierische Familie, die da auf dem Teich unterwegs ist, passt nicht wirklich zusammen.

Denn das eine ist nun mal eine Weißwangengans, der Rest der Truppe lauter kleine und große Enten. Für Alf Pille, Biologe beim Landesbund für Vogelschutz (LBV), ist so eine Wahlverwandtschaft allerdings nichts Ungewöhnliches.

Denn grundsätzlich kommt es öfters vor, dass Gänse ihre eigene Familie durch fremde Küken vergrößern. "Einzelne Gänse schließen sich auch mal anderen Wasservögeln an, wenn zum Beispiel eigener Nachwuchs fehlt", so Pille. Der Auslöser dafür könnte die fehlende Brut sein, oder aber auch der eigene Schutz. "Im Familienverband ist die Gefahr, von Fressfeinden attackiert zu werden, für das einzelne Tier geringer."

Von langer Dauer sind solche Verbindungen jedoch nie: Spätestens wenn die Weißwangengans in ihre Überwinterungsgebiete zieht, trennen sich die Wege von Gans und Ente wieder.