Geduld für Radfahrer: Hauptmarkt erst ab Frühjahr frei

5.1.2016, 06:00 Uhr
Täglich radeln zwischen 1600 und 1800 Personen über den Hauptmarkt - legal wird das jedoch erst im März oder April sein.

© Günter Distler Täglich radeln zwischen 1600 und 1800 Personen über den Hauptmarkt - legal wird das jedoch erst im März oder April sein.

Der Beschluss der Stadträte ist eindeutig: 2016 sollen Radler den Hauptmarkt legal passieren können. Bisher ist das verboten. Denn hier gilt die Fußgängerzone. Dennoch radeln täglich zwischen 1600 und 1800 Personen über den Platz.

Bisher war von den Verkehrsplanern nie genau gesagt worden, wann denn nun genau der Testlauf gestartet werden soll. Es hieß es nur: Anfang des neuen Jahres werde die Beschilderung aufgestellt.

Doch vorerst geht es noch nicht los. Auf Anfrage bestätigte der städtische Fahrradbeauftragte Hugo Walser, dass der Probelauf wohl erst im März oder April starten werde. „Es finden noch Gespräche mit der Technischen Hochschule in Nürnberg statt“, erläutert er. Der einjährige Probelauf soll wissenschaftlich begleitet werden. Die Georg-Simon-Ohm-Hochschule hat sich zur Kooperation bereiterklärt.

Untersuchung vor Pilotversuch

In den Vorgesprächen, die im Januar fortgesetzt werden, geht es unter anderem um eine Voruntersuchung vor dem Start des Pilotversuchs. Die sei Voraussetzung, so Walser, um hinterher vergleichen zu können. Da soll es bereits Befragungen von Radlern am Hauptmarkt geben. Unklar ist noch, ob auch Videoaufnahmen zur Auswertung gemacht werden dürfen.

Klarheit herrscht dagegen bereits bei der Frage, ob die Marktsatzung geändert werden muss. Darin ist das Fahrverbot für die Radler verankert. „Laut Wirtschaftsreferat muss die Satzung nicht geändert werden“, sagt Walser. Es handle sich ja um einen zeitlich begrenzten Test.

Nach einem Jahr wird sicher auch wieder die Debatte über die Querung aufflammen. Die Gegner sehen zu viele Gefahren für Fußgänger und Touristen. Außerdem mahnen das Marktamt und das Wirtschaftsreferat, dass der Radverkehr nicht mit dem Marktbetrieb vereinbar sei. Auch der Behindertenrat befürchtet, dass Menschen mit Handicap verunsichert würden, wenn Radler den Platz überqueren dürfen.

Fest steht aber: Bei Großveranstaltungen wie Bardentreffen oder Blaue Nacht sowie beim Christkindlesmarkt wird die Erlaubnis zum Befahren vorübergehend aufgehoben. Die Befürworter der Öffnung – dazu gehört übrigens auch die Nürnberger Polizei – schätzen die Gefahren eher gering ein. Sie gehen davon aus, dass sich Radler und Fußgänger auf dem Platz arrangieren werden.

 

Verwandte Themen


15 Kommentare