Gegen Krieg und Gewalt: Traditionelle Ostermärsche in Franken

6.4.2015, 18:26 Uhr
Am Montag trafen sich die Menschen vor der Lorenzkirche zu einer großen Kundgebung.

© Michael Matejka Am Montag trafen sich die Menschen vor der Lorenzkirche zu einer großen Kundgebung.

An den diesjährigen Ostermärschen am Karsamstag haben in bayerischen Städten nach Polizeiangaben gut 1000 Menschen teilgenommen. Insgesamt entspricht dies in etwa der Teilnehmerzahl der vergangenen Jahre.

Am Karsamstag fand in Erlangen eine Auftaktkundgebung statt, dort sprachen unter anderem Pfarrer Johannes Mann und Isa Pappe vom Erlanger Bündnis für den Frieden. Der Marsch zog danach zum Langemarckplatz zur Abschlusskundgebung weiter. Zudem sangen Werner Lutz und Mario Bock Lieder für eine friedliche Zukunft. Auch in Ansbach fanden zunächst Kundegebungen statt, danach folgte der Ostermarsch.

Friedensaktivisten hatten außerdem unter anderem zu Demonstrationen und Kundgebungen in München, Würzburg, Augsburg und Traunstein aufgerufen. Sie richteten sich gegen Rüstungsexporte, Krieg und Gewalt, vor allem in Bezug auf den aktuellen Ukraine-Konflikt. Slogans wie "Kooperation statt Konfrontation" (Augsburg) oder "Gemeinsame Sicherheit statt Konfrontation" (München) sollten dem Ausdruck verleihen. In Traunstein demonstrierten die Teilnehmer unter dem Motto "Gemeinsam für Frieden und soziale Gerechtigkeit".

Am Ostermontag trafen sich die Demonstraten zu einer Kundgebung in Fürth, bevor es mit der U-Bahn zur Abschlusskundgebung in Nürnberg an der Lorenzkirche ging. Zuvor fanden auch im Nürnberger Norden und Süden Kundgebungen statt, dann zogen die Teilnehmer gen Lorenzkirche.

Dort sprachen Christel Hausladen-Samable (Nürnberger Friedensforum) und Dr. Eugen Drewermann vor insgesamt rund 750 Menschen. Anschließend fand gegen 16.30 Uhr ein Friedensgebet in der Lorenzkirche statt.

Die Ostermarschbewegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. 1968 und 1983 erlebte sie ihre Höhepunkte mit jeweils Hunderttausenden von Demonstranten. Inzwischen sind die Teilnehmerzahlen stark zurückgegangen, vor allem in den großen Ballungsräumen. In Frankfurt und anderen Orten bot die Friedensbewegung in diesem Jahr auch Redner aus der islamischen Welt auf, um ihr Spektrum zu erweitern. Aber auch dies hat nicht mehr Menschen auf die Straßen gebracht.

5 Kommentare