Genuss in der Mittagspause

26.4.2013, 00:00 Uhr
Genuss in der Mittagspause

© privat

Nach St. Johannis oder Gostenhof zieht es derzeit die meisten Gastronomen, sagt Sascha Ritzinger. Der frühere Geschäftsführer der „Zabo-Linde“ und des „“ wohnt im ruhigen Laufamholz, wo es außer dem üblichen Vorstadt-Italiener nichts für seine Generation gibt. Bis auf die gut gehende Eisdiele „Dolomiddi“. Gleich nebenan haben nun Ritzinger, „Zett“-Koch Mark Berger und Tanja Schimmel ihr neues Wohnzimmer-Restaurant mit dem Namen „“ eröffnet. Bislang dürfen sie nur tagsüber ihre regionalen, feinen Speisen anbieten, die Mark Berger ganz frisch in der offenen Küche zubereitet: Karotten-Ingwer-Suppe beispielsweise, wie schon im „Zett“, als kleine oder große Portion (4,20/1,90 Euro). Oder Welsfilet mit selbst gemachten Tomatenfusilli (11,20/4,90 Euro). Sechs Gerichte stehen auf der Karte, die alle zwei bis drei Wochen wechselt.

Besonders das „Mittagessen“ für 6,50 Euro und so viel Wasser, wie man mag, hat sich sofort bis nach Nürnberg herumgesprochen. Wir essen Nudeln mit Hähnchenbrust und frischem Gemüse sowie Polentatürmchen mit Ratatouille — und sind von beidem sehr angetan. Aber dass Mark Berger gut kochen kann, hat er ja bereits im „Zett“ mit Bravour bewiesen. „Anfangs sind wir auf große Skepsis hier gestoßen“, sagt Sascha Ritzinger, der auch etwas für „sein“ Viertel tun wollte. Viel Wert legen die drei auf ihre Einrichtung. Ritzinger sammelt schon seit Jahren schöne Möbel, dazu kamen Stühle bekannter Designer und rohe Holztische im „Shabby-Chic“ für innen und die Außenterrasse. Dort sitzen Mütter mit Kinderwägen neben Bankangestellten und alten Damen, genießen die Sonne und den selbst gebackenen Kuchen.

Sonntags gibt es kommunikatives Frühstück für 7,50 Euro, dann werden die Tische zu einer großen Tafel zusammengeschoben. Und wenn endlich die offizielle Erlaubnis vom Bauamt kommt, darf das „Ritzingers“ auch abends seine kreative Küche öffnen. Laufamholz hat einen neuen Treffpunkt — vielleicht nimmt sich ja ein Gastronom ein Beispiel daran und wagt sich ins Lokal-arme Ziegelstein oder nach Thon. Wir warten in Vorfreude.

Genuss in der Mittagspause

© Jäkel

Das Burgviertel wird um eine Café-Bar reicher, die sich in wenigen Wochen als Szene-Treff etabliert hat. Ganz einfach „Caffé Centrale“ hat Hotelfachfrau Diana Pensel ihr kleines, helles Lokal gegenüber dem Spielzeugmuseum genannt. Die Leidenschaft für Italien ist offensichtlich: Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen die schöne Stadt Triest, die Wand ziert eine Tapete von „Fornasetti“, Möbel und Glastischchen sind ebenfalls Designerstücke.

Immer wieder ist Diana Pensel an dem seit 13 Jahren leerstehenden Laden vorbeigegangen. Hat sich erinnert, dass hier einst in „Ollis Neue Welt“ gefeiert wurde. Dann hat sie allen Mut zusammengenommen und kräftig renoviert. Italienisch sollte ihr Caffé werden, vom Cappuccino (Hausbrandt) bis zu den selbst gemachten Tramezzini. Ein bisschen elitär vielleicht auch, etwas bieten will sie, das nicht jeden ansprechen muss. Den Marken-Champagner gibt es offen (0,1 l für 9,50 Euro), dazu ein paar Chips, ein italienisches Bier oder einen „Aperol Sprizz“, dann kann man sich niederlassen vor dem Lokal und gucken. Ganz wie in Italien.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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