Geraldinos Künstler-Solo im Schaufenster

NÜRNBERG - Ausstellung, Vernissage? Gibt’s nicht zur Zeit. Der Kinderliedermacher und schon länger auch bildende Künstler Geraldino alias Gerd Grashaußer macht es trotzdem. Sein Glück: Geplant war seine Schau "Guck mal – Musik!" von Anfang an im "Studio Feinkunst", einem ehemaligen Laden in Gostenhof, der durch zwei große Schaufenster Einblick gewährt.

Die Vernissage findet also mit Glastrennwand statt: Drinnen Geraldino, der gemütlich im Sessel seine witzigen, oft superkurzen Songs zur Gitarre singt und freundlich durchs Fenster lächelt, draußen die Besucher, schön getrennt mit eineinhalb Metern Abstand, die zurückwinken. Durch die geöffnete Tür sind auch Unterhaltungen möglich.

Am Anfang war das L

Geraldinos kunterbunte Kunstwerke kann man zwar nicht im Detail, aber dennoch ganz gut auch von außen betrachten. "Ich habe mit den L-Objekten angefangen", erzählt der Musiker vom Beginn seiner noch jungen bildnerischen Karriere. "L" wie Lied. Ein großes, aus der Wand ragendes L ist jeweils bestückt mit Sammelsurium in genau einer Farbe, das sich zum witzigen Assoziations-Kick vereint. Danach kamen die "Press-Bilder" dazu: Ein Freund von Geraldino besitzt eine alte Presse, unter die legte er je eine Holztafel und alle möglichen Objekte wie Zahnräder, Kettenteile, Metallschrott oder auch eine Barbie-Puppe. "Die war nach dem Pressen platt, hat aber von selbst zu neuem Leben gefunden." Ikonisches Unkraut vergeht nicht. An Kopfhörern, von außen auch per QR-Code, kann man jeweils den passenden Song des Künstlers zum Bild anhören.

Aus der überbordenden Kleinst-Spielzeug-Sammlung einer Freundin hat Geraldino weitere Collage-Bilder, "Spielzeug-Pizzen", gebastelt, dazu Lampenschirme, die all das Plastik-Volk aus Kaugummiautomaten, Überraschungseiern oder alten Lego-Kisten zur ganz eigenen Toy-Story vereinen. Und zu den Kohle-Gesichtern in bunten Rahmen gibt es per Buzzer die passenden Stimmen-Geräusche.

Für den Künstler aus Katzwang, den die meisten als Musikclown mit unendlichem Kinderlieder-Repertoire kennen, ist die Ausstellung wichtig. "Eigentlich wollte ich den nächsten Monat von den Auftritten und der Organisation des Rahmenprogramms beim Fürther Stadtlauf Ende April leben", sagt Grashaußer. Der steht nun wegen Corona auf der Kippe. Einkünfte fließen deshalb höchstens durch den Verkauf von CDs. Aktuell ist Geraldino auch auf der neuen Doppel-CD "42 starke Kinderlieder für eine bessere Welt" vertreten (Kontakt: www.kindermusik.de).

Über Besuch vor dem Galerie-Fenster freut er sich aber auch. Und vielleicht gibt es ja im Mai noch eine echte Finissage.

Ausstellung bis zum 25. Mai, Knauerstraße 34. Auf Youtube gibt Geraldino eine virtuelle musikalische Führung.