Getränke-Lieferdienst will Gastronomie in der Krise unterstützen

7.5.2020, 17:12 Uhr
Über 20 Brauereien haben kistenweise Freiware an das Lieferamt gespendet. Dieses verkauft nun "Spendenkisten", um die lokale Gastronomie zu unterstützen.

© Matthias Arold Über 20 Brauereien haben kistenweise Freiware an das Lieferamt gespendet. Dieses verkauft nun "Spendenkisten", um die lokale Gastronomie zu unterstützen.

Die Gastronomie ist in Folge der Coronapandemie seit Wochen zum Stillstand verdammt. Doch nicht nur die Restaurants, Bars und Cafés sind von der Krise schwer getroffen. Auch die Getränkelieferanten stehen vor so einigen Problemen, denn die Kunden brechen weg. Das Lieferamt aus Nürnberg wurde kreativ – und unterstützt die heimische Gastronomie mit "Spendenkisten".

Ganz nach dem Motto "Trinken hilft" will das Lieferamt den betroffenen Gaststätten mit der Unterstützung des flüssigen Golds unter die Arme greifen. Rund 20 Brauereien, darunter Schanzenbräu, Weißenoher, Hofmann oder Ammerndorfer spendeten bereits hunderte Kästen Freiware an das Lieferamt.

Der Lieblingskneipe etwas Gutes tun

Ein Mischkasten der verschiedenen Biere kostet 30 Euro und wird bis vor die Haustüre geliefert. Auch Wasser und verschiedenste Limonaden-Sorten sind im Angebot. Dass der Bierkasten teurer ist als im Getränkemarkt, erklärt Matthias Arold vom Lieferamt folgendermaßen: "Mit der Spendenkiste tut man seiner Lieblingskneipe etwas Gutes und bekommt unterschiedlichen fränkischen Biergenuss nach Hause geliefert". Zusammenhalten sei gerade jetzt besonders wichtig, betont er.

Der Betrag wird in Form einer Gutschrift 1:1 an die Kunden des Lieferamts ausgeschüttet. Sobald die Gastronomie wieder hochfährt, können die teilnehmenden Lokalitäten die Gutscheine beim Lieferamt einlösen. Mit dabei sind unter anderem der Mops von Gostenhof, das Balazzo Brozzi in der Rosenau oder das Kater Murr in Bahnhofsnähe.

Das Lieferamt selbst profitiert finanziell von den "Spendenkisten" nicht, doch das sei auch gar nicht das Ziel, so Arold: "Wir haben uns überlegt, wie wir unseren Kunden helfen können, zu überleben". Einigen gehe es derzeit vergleichsweise noch gut, andere wiederum kämpfen seit Wochen ums Überleben, erzählt er.

Ob Kaffee oder Klopapier

Auch die liefernden Brauereien kämpfen seit Beginn der Pandemie mit Problemen, schließlich hat Bier ein Mindeshaltbarkeitsdatum. Mit dem Stillstand der Gastronomie können seit Wochen tausende Liter Bier können nicht mehr in den Verkauf gehen. "Die Brauereien waren sofort von der Idee überzeugt und haben unglaublich viel gespendet", freut sich Arold. Die Kisten an Bier, Wasser und Limonaden warten jetzt darauf, an die Frau und den Mann gebracht zu werden.

Schon zu Beginn der Coronakrise verlagerte das Team seinen Fokus von den Großkunden auf Einzelverbraucher und rief den "Heimdienst" ins Leben. Frisches Gemüse aus dem Knoblauchsland, Bio Lebensmittel, Kaffee aus der Rösttrommel oder das zuletzt heißbegehrte Klopapier werden mittlerweile mehrmals die Woche kontaktlos in Nürnberg, Fürth und Erlangen vor die Haustüre geliefert. In Kooperation mit dem Hutmacher-Geschäft von "Herr Brömme und das tapfere Schneiderlein" können zudem schicke Mund-Nase-Masken bestellt werden. Eine in der Krise funktionierende Symbiose lokaler Dienstleister.


Hier kommen Sie zur Spendenkiste des Lieferamts


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