Glücksbringer ade: Ringe am Schönen Brunnen werden ersetzt

10.2.2015, 09:43 Uhr
Wer den Ring dreht und sich dabei in Gedanken etwas wünscht, dessen Wunsch wird wahr. "Das Wunder von Nürnberg", die beiden drehbaren Ringe am Schönen Brunnen, werden jetzt jedoch ersetzt oder restauriert.

© Uwe Pfeiffer Wer den Ring dreht und sich dabei in Gedanken etwas wünscht, dessen Wunsch wird wahr. "Das Wunder von Nürnberg", die beiden drehbaren Ringe am Schönen Brunnen, werden jetzt jedoch ersetzt oder restauriert.

Einmal an den originalen Ringen drehen und sich einen Wünsch erfüllen? Vorerst zu spät: Die Ringe werden derzeit samt Gitterumzäunung demontiert und anschließend in die Werkstatt gebracht.

Der gold schimmernde Messingring, der auch gerne als "Touristenring" tituliert wird, ist mit 58 Jahren zwar noch nicht ganz so alt wie sein eisernes Pendant auf der Gegenseite von 1902 - allerdings ist er wegen seiner starken Beanspruchung schon so abgenutzt, dass er voraussichtlich ersetzt werden muss. Ob der unscheinbare Eisenring, der auf der Rathausseite zu finden ist, und den viele Einheimische als den richtigen Glücksring bezeichnen, gerettet werden kann, ist noch offen.

Fakt ist, dass beide Ringe wegen der "täglich hohen Beanspruchung" so "verschlissen sind", dass sie erneuert werden müssen, so die Stadt in einer Pressemitteilung am Montag. Denn die Stadt will den Schönen Brunnen samt drehbarer Glücksbringer wieder auf Vordermann bringen, bevor an Ostern die Touristen-Hochsaison eingeläutet wird. Doch auch die Nürnberg-Besucher der kommenden acht Wochen - so lange dauert die Restaurierungsphase von Ringen und Gitterumzäunung - sollen an einem Ring drehen und ihre Wünsche mit nach Hause nehmen können.

Deswegen wird der Brunnen von einer "massiven Einhausung" geschützt, wie die Stadt es formuliert, "die mit der Abbildung des Brunnengitters bedruckt ist". In einem Abschnitt soll dann auch ein Stück Gitter mit einem drehbaren Ring aufgestellt werden.

In den Nürnberger Stadtsagen heißt es, wer einen Kinderwunsch hat, der müsse am eisernen Ring drehen, der direkt dem Standesamt im Rathaus zugewandt ist. Bei den Nürnbergern gilt nur dieser Ring als Glücksbringer.

Wichtig ist, dass man den Wunsch - egal, ob der nach Nachwuchs oder ein anderer unerfüllter Traum -  lediglich in Gedanken formuliert, während man drei Mal den Ring dreht. Nur, wer den Wunsch für sich behält und ihn nicht laut ausspricht, kann sichergehen, dass sich dieser auch tatsächlich erfüllt.

 

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