Große Einsätze zu Silvester? Mittelfrankens Polizei ist gerüstet

28.12.2020, 16:56 Uhr
Gerade in der Nürnberger Innenstadt ist die Polizei zu Silvester häufig im Einsatz.

© Roland Fengler Gerade in der Nürnberger Innenstadt ist die Polizei zu Silvester häufig im Einsatz.

Es ist ein Silvester wie keines zuvor. Ausgangssperren in der Nacht, das ist zumindest der Plan der bayerischen Staatsregierung, sollen größere Partys oder Treffen unter freiem Himmel verhindern - auch die alljährlichen Böller-Orgien soll es nicht geben. So sollen einerseits private Kontakte reduziert, aber auch das Personal in den Krankenhäusern vor der Behandlung von unnötigen Unfällen bewahrt werden. Polizeigewerkschaften warnen aber seit Wochen: Allgemeine Verbote lassen sich nur schwer kontrollieren. Die Behörden rechnen mit größeren Einsatzlagen zum Jahreswechsel.

Auch in Mittelfranken wappnet man sich. "Silvestereinsätze sind für unsere Kollegen immer etwas Besonderes", sagt der diesjährige Einsatzleiter zum Jahreswechsel, Alfred Stahl. "Normalerweise herrscht dann in der Stadt ausgelassene Stimmung und die Einsatzkräfte erleben so manch skurrile Begebenheit. Dieses Jahr wird es ein stiller, nachdenklicher Jahreswechsel." Das zumindest ist der Plan der Polizei.

Silvester-Stab wird eingesetzt

Größere Einsätze will das zuständige Präsidium Mittelfranken aber nicht ausschließen. Deshalb wurde ein Führungsstab eingerichtet, der das Geschehen zum Jahreswechsel koordiniert. Man sei "darauf vorbereitet, wenn sich Einzelne nicht an die Vorgaben zum Infektionsschutz halten wollen", heißt es in einer Pressemitteilung. Kräfte der Bereitschaftspolizei können situativ hinzugezogen werden.

Das Präsidium sieht sich "auf alle Einsatzlagen gut vorbereitet", so die Verantwortlichen. Die Erfahrung der Kontrollen über die Weihnachtsfeiertage habe gezeigt, dass sich der Großteil an die Infektionsschutzmaßnahmen halte. "Wir würden uns freuen, wenn alle die Regeln beachten und wir an Neujahr eine durchwegs positive Bilanz ziehen können", sagt Einsatzleiter Alfred Stahl.


Silvester in Corona-Zeiten: Was erlaubt ist - und was nicht


Der Verkauf von Feuerwerkskörpern ist in diesem Jahr verboten. Dem Frieden trauen will so recht aber niemand. Die Berliner Feuerwehr rechnet auch in diesem Jahr an Silvester mit einem Ausnahmezustand, trotz ausfallender Feierlichkeiten. "Wir hoffen natürlich, dass es ruhiger wird als sonst, aber das können wir eben noch nicht absehen", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Fast drei Mal so viele Kräfte wie normal sind in der Hauptstadt im Einsatz.