Großeinsatz der Polizei in Nürnberger Asylunterkunft

16.9.2016, 09:20 Uhr
In den Grundig-Türmen in der Beuthener Straße befindet sich seit Juli eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber.

© Roland Fengler In den Grundig-Türmen in der Beuthener Straße befindet sich seit Juli eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber.

Ein Großeinsatz der Polizei hat am späten Donnerstagabend für Aufsehen in Langwasser gesorgt. Augenzeugen berichteten von Dutzenden Streifenwagen, die zu den Grundig-Türmen in der Beuthener Straße geeilt seien und mehreren Hundert Personen, die auf der Straße gestanden hätten. Wie ein Sprecher der Einsatzzentrale der Polizei Mittelfranken am Freitagmorgen erklärte, hatten sich in der dortigen Asylunterkunft mehrere der etwa 400 Bewohner "in den Haaren gehabt". 

Rund 50 Beamte waren laut Polizei nötig, um eine "möglicherweise größere Auseinandersetzung" zu verhindern. Kurz nach 22 Uhr hatte der Sicherheitsdienst der Unterkunft in der Beuthener Straße die Polizei verständigt. Weil davon die Rede war, dass nach einem Streit unter Asylbewerbern rund 100 Personen den Sicherheitsdienst bedrohten, machten sich zahlreiche Streifen der Nürnberger Polizei, mehrere Diensthundeführer sowie vier Streifenbesatzungen der Bundespolizei auf den Weg zu den Grundig-Türmen.

Dort angekommen, habe sich die Lage jedoch etwas anders dargestellt, so die Polizei. Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sei gebissen worden, der Tatverdächtige, ein 19-jähriger Bewohner der Unterkunft, konnte festgenommen werden. Die Polizei nahm "lediglich vier Bewohner wegen ihrer Aggressionen gegen Polizei und Sicherheitsdienst" in Gewahrsam. 

Gegen 23 Uhr konnten die Bewohner in ihren Wohnturm zurückkehren. Zwei vorsorglich in ein Klinikum eingelieferte Asylbewerber nahm die Polizei wenig später ebenfalls in Gewahrsam, da sie sich weigerten, das Krankenhaus zu verlassen und den Betrieb störten. Einsatzkräfte wurden nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei weder angegriffen noch verletzt.

 


Hier geht es zu allen Polizeimeldungen des Tages.