Ampel-Beschluss

Großes Fragezeichen beim VGN: 9-Euro-Ticket sorgt für Verwirrung

Markus Maisel

Online-Redaktion

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25.3.2022, 14:09 Uhr
Demnächst soll unter anderem das S-Bahnfahren günstiger werden.

© Roland Fengler, NN Demnächst soll unter anderem das S-Bahnfahren günstiger werden.

Am Donnerstag hat die Ampel in einem Entlastungspaket unter anderem beschlossen, dass es für 90 Tage ein Ticket für den öffentlichen Personennahverkehrfür neun Euro im Monat geben soll. Viele begrüßen den Beschluss der Regierungskoalition. Bei den Nürnberger Verkehrsgesellschaften weiß jedoch aktuell niemand, wie dies umgesetzt werden soll und wann das Ticket kommt.

Grünes Fragezeichen auf der Homepage

So zeigt der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg auf der hauseigenen Homepage ein großes grünes Fragezeichen an. Daneben steht: "9-Euro-Monatsticket: Noch keine Details bekannt". Zudem wird auf eine Infoseite verlinkt auf der steht, dass den Ver­kehrs­ver­bün­den und Ver­kehrs­un­ter­neh­men bislang keine weiteren Details bekannt seien. Derzeit sei noch keine Aussage möglich ob, wann und in welcher Form ein solches Ticket realisiert werde.

VAG-Fahrgäste wollten Abo kündigen

Nach Angaben des BR wollten Kundinnen und Kunden der Nürnberger Verkehrsbetriebe (VAG) nach den Medienberichten über das 9-Euro-Ticket ihre Abonnements bei der VAG kündigen. Die VAG rät Fahrgästen jedoch, mit der Kündigung zu warten. Denn das 9-Euro-Ticket sei bislang weder beschlossen noch verfügbar. Falls das Ticket kommen sollte, soll es auch für Bestandkunden eine Regelung geben. Laut den Grünen sollen Fahrgäste die bereits ein ÖPNV-Abo besitzen, einen Gutschein erhalten.

Fahrgastverband besorgt

Auch der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte sich zum 9-Euro-Ticket. Laut dem Nürnberger Pro-Bahn-Sprecher Fritz Ferstl ist der Verband besorgt, dass Kunden mit Jahresabo und anderen langfristigen Zeitkarten nicht vom neuen Ticket profitieren und hohe Beiträge für die ÖPNV zahlten: "Die müssen dann entsprechend entschädigt werden." Außerdem forderte Ferstl, Busse und Bahnen zu verbessern. Statt sich auf den Straßenverkehr zu konzentrierten, sollte es eher im ÖPNV eine Investitionsoffensive geben.

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