Guru von Lonnerstadt: Prozess startet im Juli

3.6.2014, 05:59 Uhr
Gegen den selbsternannen "Guru" von Lonnerstadt hatte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Mitte Januar Anklage erhoben: Er und seine Lebensgefährtin sollen einen Jungen schwer misshandelt haben.

© Michael Müller Gegen den selbsternannen "Guru" von Lonnerstadt hatte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Mitte Januar Anklage erhoben: Er und seine Lebensgefährtin sollen einen Jungen schwer misshandelt haben.

Nach NZ-Informationen sind für den Prozess vor der 13. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth drei Tage vorgesehen. Am 15. Juli wird begonnen. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hatte Mitte Januar Anklage gegen den Sektenguru und dessen Lebensgefährtin aus Lonnerstadt erhoben. Ihnen wird schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Das Paar soll zwischen 1999 und 2002 einem Jungen, der an Mukoviszidose erkrankt war, keine Medikamente gegeben haben und nicht mit ihm zum Arzt gegangen sein.

Den Ermittlungen zufolge war die Mutter des damals zwölfjährigen Buben Ende 1999 mit einem Mann zusammengezogen, der sich Lehrer der „Neuen Gruppe der Weltdiener“ nennt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, „dass die Mutter gleich nach dem Umzug gegen ärztlichen Rat die vorhandenen Medikamente entsorgte und die Krankenversicherung ihres Kindes kündigte“, heißt es in der Anklageschrift.

Die beiden Angeschuldigten sollen den Jungen trotz seiner schweren Erkrankung immer wieder zum Nahrungsverzicht angehalten haben, obwohl das Krankheitsbild eine kalorienreiche Ernährung erfordert hätte. Laut Staatsanwaltschaft bestreiten die beiden Angeschuldigten die Tat. Sie hätten erklärt, der Junge hätte jederzeit selbständig zum Arzt oder in eine Klinik gehen können. Er habe dies aber nicht gewollt und habe auch nicht mehr krankenversichert sein wollen.

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