Die Staatsanwaltschaft prüft:

Hammerwurf: Gibt es eine Verbindung zu einer weiteren U-Bahn-Attacke?

24.9.2021, 14:21 Uhr
Attacke auf U-Bahnen: Der Hammer durchschlug an der Haltestelle Rathenauplatz dieses Fenster eines Zuges der U2.

© privat Attacke auf U-Bahnen: Der Hammer durchschlug an der Haltestelle Rathenauplatz dieses Fenster eines Zuges der U2.

Ein dringend Tatverdächtiger sitzt nun in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth verdächtigt den 47-jährigen Mann, am vergangenen Montag am U-Bahnhof Rathenauplatz einen Hammer gegen einen Zug geschleudert zu haben. Doch einen ähnlichen Fall hat es bereits gut einen Monat vorher gegeben, am 13. August 2021.

Scheibe ging zu Bruch

Es ist Freitag der 13. als gegen 23.15 Uhr ein Unbekannter die U-Bahn-Station Gostenhof betritt. Er hält sich im Bereich des U-Bahn-Abgangs auf. Unter ihm sind die Gleise, in der Hand hält er eine Bierflasche. In dem Moment, als ein U-Bahn-Zug wieder anfährt, schleudert der Mann die Flasche auf den Zug - eine Scheibe der U-Bahn geht zu Bruch. In diesem Fall ist glücklicherweise niemand verletz worden, der Sachschaden wurde mit rund 6000 Euro beziffert. Der Täter konnte unerkannt entkommen.

Im aktuellen Fall am vergangenen Montag, ging es für Fahrgäste nicht so glimpflich aus. Der Hammer, den der zunächst unbekannte Mann am Rathenauplatz auf einen U-Bahn-Zug schleudert, zertrümmert eine Scheibe und beschädigt auch das gegenüberliegende Fenster. Das schwere Werkzeug verfehlte knapp eine 27-jährige Frau, die, wie zwei weitere Fahrgäste auch, einen Schock erleidet. Ein 16-jähriger Jugendlicher wird außerdem durch herumfliegende Glassplitter leicht verletzt.

Festnahme auf offener Straße

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth prüft jetzt, ob es einen Zusammenhang der beiden Fälle gibt. Das Muster ist ähnlich. Hinweise von Zeugen und Bilder aus den Video-Aufzeichnungen in der U-Bahn-Station hatten die Ermittler schließlich auf die richtige Spur gebracht. Beamte der Zivilen Einsatzgruppe nahmen am Mittwochabend den dringend Tatverdächtigen des Hammerwurfes auf offener Straße im Stadtteil Gostenhof fest - dem Ort, an dem am 13. August ein Unbekannter die Flasche gegen den U-Bahn-Zug schleuderte.

Das Motiv ist nach wie vor unklar. Der Mann hat sich weder bei der Polizei noch vor dem Ermittlungsrichter zur Sache geäußert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 47-Jährigen wegen versuchten Mordes.


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