Herz aus Asphalt: Film-Doku über die Fürther Straße

27.8.2013, 14:00 Uhr
Herz aus Asphalt: Film-Doku über die Fürther Straße

© Matejka

Für manch einen mögen die Fürther Straße in Nürnberg und die Nürnberger Straße in Fürth lediglich Mittel zum Zweck und ein langer, grauer Wurm sein. Für mindestens drei Nürnberger ist die Verkehrsader zwischen den beiden Städten „ein Flecken Erde, auf dem sich wahnsinnig viel tut und der es darum wert ist, gezeigt zu werden.“

Und so haben sich Norbert Goldhammer, Philipp Niemöller und Tobias Klink zusammengetan, um es zu zeigen, dieses „Konglomerat der Widersprüchlichkeiten“. In einem Dokumentarfilm. „Herz aus Asphalt“ heißt der Streifen, der den „Ist-Zustand der Straße der verschiedenen Kulturen im Jahr 2013“ abbilden soll, so Niemöller.

Wie auch seine zwei Kumpanen ist der 34-Jährige kein Anfänger im Filmgeschäft. Als freiberufliche Online- und Videojournalisten verdienen er und Tobias Klink ihre Brötchen, während Fernsehredakteur Norbert Goldhammer darüber hinaus die eigene Firma „Werksbild“ führt. Im Gegensatz zu Niemöller und Klink, die im Alltag zumeist nur kurze Videoproduktionen erstellen, entsprangen der kreativen Feder des 43-Jährigen bereits verschiedene größere TV-Formate, Dokus und Trailer im Kulturbereich sowie einige Imagefilme. Alle drei eint: „So eine große Doku ist für uns das erste Mal.“

Eine Herausforderung also. Nichtsdestotrotz sind die drei „guter Dinge, dass der Zeitplan eingehalten werden und der Film Ende 2013 ins Kino kommen kann“. Doch bevor man sich über die Postproduktion hermacht, gilt es, zu filmen, zu filmen und zu filmen. „Wir haben allein im August bislang jeder rund 100 Arbeitsstunden investiert“, berichten die Macher, und dass die veranschlagten 10000 Euro Budget „sehr günstig für ein 45-Minuten-Ding sind“.

„Heimat und Identität“

45 Minuten, in denen sie versuchen, das „wahnsinnig Viele“, das sich an dem rund acht Kilometer langen Asphaltband abspielt, abzubilden. „Wir versuchen, uns an der Straße entlangzuhangeln.“ Am Ende soll’s ein „Episodenfilm im Doku-Style“ sein, der verschiedene Themenkomplexe beinhaltet. Ein zentrales Thema ist „Heimat und Identität“: Was bedeutet das für die Bewohner der Städte und für die unterschiedlichen Kulturen?

„Kultur“ im Sinne von Kunst ist ein weiteres Thema, bei dem es behutsam abzuwägen galt: „Gerade in Gostenhof gibt es so unglaublich viele Künstler und Kunstschaffende, dass man das gar nicht alles abbilden kann“, gesteht Niemöller. Einfacher lässt sich da schon die „Mobilität“ betrachten.

So begleitet und interviewt das Team neben bekannten Gesichtern wie Immobilien-Mogul Gerd Schmelzer oder Galerist Laurentiu Feller auch Taxi-Fahrer und kooperiert „eng mit der VAG, die uns beispielsweise eine uneingeschränkte Drehgenehmigung erteilt hat“, freut sich Goldhammer.

Eine ganze Menge „interessanter und spannender Figuren und Begegnungen, dazu echt gute Statements“ hat das Team in den bereits absolvierten der acht veranschlagten Drehtage schon gesammelt. Keine Zufallsbegegnungen, sondern „Leute, die wir vorab ganz gezielt ausgesucht haben“.

Doch die Kamera wird nicht nur dem Asphalt folgen, sondern auch hinter Hecken und um Ecken blicken. „Wir haben abseits der Straße einen großen Sikh-Tempel entdeckt, den wir unbedingt in den Film integrieren wollen“, sagt Niemöller. So wie freilich auch die sich im Wandel befindlichen Großflächen AEG, Quelle und Datev.

Neben der Städte-Rivalität, die angeschnitten wird (jedoch eher, indem man „zwar zeigt, dass es das gibt, aber der Tenor soll sein: das hier ist eine Region, in der es mehr Verbindendes als Trennendes gibt“), soll ein anderer Blick beiseite gelassen werden: die Geschichte der Straße. Denn „über die ist schon ausreichend erzählt worden“.

„Die Nürnberger lechzen nach Bildern ihrer Stadt im Kino“, meint Norbert Goldhammer. Wer dazu noch einen Beitrag leisten möchte, darf das gerne tun, verraten die Filmemacher schmunzelnd: „Für potenzielle Sponsoren haben wir immer ein offenes Ohr.“

Infos, Bilder und Trailer unter www.facebook.com/herzausasphalt
 

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