Hinausgekündigt? Anwohner bangen um Läden in Südstadt

9.11.2019, 11:34 Uhr
Hinausgekündigt? Anwohner bangen um Läden in Südstadt

© Foto: Roland Fengler

Leser Harald Bess wandte sich an uns mit seiner Sorge: "Dies ist ein mittelschwerer bis großer Schock für die Anwohner, gerade für viele ältere Mitbürger, die nicht nur die relativ kurzen Wege sehr positiv gesehen haben, um einzukaufen. Außer den Wurstwaren werden jeden Tag zwei warme Mittagessen angeboten, was gerade die älteren Mitbürger gerne in Anspruch nehmen." Ebenso sei das dort ansässige Café ein beliebter Treffpunkt.

Seine Sorge ist berechtigt. Die Firma Lidl, um die es geht, nimmt wie folgt Stellung: "Lidl entwickelt sein gesamtes Filialportfolio kontinuierlich qualitativ und quantitativ weiter, um seinen Kunden moderne Einkaufsstätten mit attraktiven Einkaufsbedingungen zu bieten", schreibt Mario Köhler von der Lidl-Pressestelle auf unsere Anfrage.

Denkmalgeschütztes Gebäude

"Aus diesem Grund planen wir, unsere 2008 eröffnete Filiale in der Allersberger Straße in Nürnberg zu erweitern und zukunftsfähig modernisieren. (. . .) Im Zuge der Planungen haben wir verschiedene Möglichkeiten geprüft, die Bäckerei und die Metzgerei auch nach der Modernisierung weiterhin in der Filiale zu integrieren.

Da es sich bei dem Gebäude allerdings um ein denkmalgeschütztes Objekt handelt, bei dem bauliche Änderungen nur sehr eingeschränkt möglich sind, mussten wir unserem Mieter, der Bäckerei, fristgerecht und mit ausreichend Vorlauf bereits im letzten Jahr kündigen. (. . .) Bitte haben Sie Verständnis, dass wir darüber hinaus noch keine näheren Angaben zu dem Standort machen können, da wir uns diesbezüglich im Baugenehmigungsverfahren befinden."

Kunden voller Trauer

Leser Bess verdeutlicht das Problem noch in einer zweiten Mail an uns: "Meine Nachbarin (über 80 Jahre) hat heute früh im Aufzug fast der Schlag getroffen, als ich ihr von der Schließung erzählt habe, sie war völlig aufgelöst, und den Tränen nahe, weil sie nicht mehr wusste, wo sie dann einkaufen soll, ohne die Straßenbahn zu benützen." Leider bleibt nur abzuwarten, wie der Discounter seinen Umbau gestaltet und welche Möglichkeiten danach für die Nachbarschaft zum Einkaufen und Treffen in den kleinen Läden bestehen bleiben.

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