Höhere Vergütung

Nürnberg - Der Stadtrat will heute darüber beraten, ob Studierende der Sozialen Arbeit, die bei der Stadt bezahlte Pflichtpraktika absolvieren, mehr Geld bekommen sollten. Die Verwaltung schlägt vor, die monatliche Vergütung ab dem Frühjahr 2022 von 205 Euro auf 400 Euro zu erhöhen. Den Grünen geht das nicht weit genug. Sie fordern eine Erhöhung auf 500 Euro.

Der Grund: Praktikanten aus naturwissenschaftlichen Fächern bekämen diese Summe. Mit ihrem Antrag für den heute tagenden Personal- und Organisationsausschuss (POA) möchte die Umweltpartei nicht nur die Erhöhung durchsetzen, sondern auch, dass "zukünftig keine Unterschiede zwischen Studierenden der Sozialen Arbeit beziehungswesie vergleichbarer Studiengänge und Studierenden von naturwissenschaftlichen und technischen Fächern" mehr gemacht werden.

"Nach wie vor üben vor allem Frauen soziale Berufe aus und mit diesem Ungleichgewicht im Praktikumsgehalt trägt die Stadt Nürnberg weiter zu strukturell gesellschaftlichen Unterschieden bei und verfestigt diese zusätzlich", schreibt Grünen-Stadträtin Réka Lörincz.

Sie verweist auch darauf, dass diese Vergütungen nach der Empfehlung des Deutschen Gewerkschaftsbundes bei 853 Euro liegen müssten. Die Stadtverwaltung wiederum räumt in ihrem Bericht für die anstehende POA-Sitzung ein, dass das Jugendamt der Stadt Nürnberg mit der bisherigen Vergütung von 205 Euro eher im unteren Bereich angesiedelt sei.

Von den abgefragten Kommunen und freien Trägern zahlen demnach nur der Verein "Treffpunkt", der Kreisjugendring (je 200 Euro) sowie die Städte Schwabach (205 Euro) und Fürth (204 Euro) vergleichbar wenig. Spitzenreiter ist die Stadt Erlangen mit 570 Euro (seit 1. September 2020), der Verein "Schlupfwinkel" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend folgen mit einer Vergütung von 450 Euro.