Homeschooling: Medienzentrum Nürnberg-Fürth so gefragt wie noch nie
19.4.2020, 14:50 Uhr
"Seit der Schulschließung vor einem Monat hat sich die Nutzung der Online-Titel im eigenen Medienkatalog durch die Nürnberger und Fürther Schüler- und Lehrerschaft bis heute fast versiebenfacht", sagt MZ-Leiter Wolfgang Hillitzer. Zusammen mit den Klicks in der Mediathek von "mebis – Landesmedienzentrum Bayern", die zudem anfänglich mit einem Hackerangriff und Überlastung zu kämpfen hatte, kamen über 15.000 Nutzungen zustande.
"Gerade in der aktuellen Situation mit den Schulschließungen erweist es sich als richtig, dass das Medienzentrum schon vor zehn Jahren mit dem Ankauf von Online-Medien begonnen hat", betont Hillitzer. In Zeiten zunehmender Digitalisierung der Klassenzimmer erfahren die an Lehrplänen und Bildungsstandards orientierten Online-Medien einen immer größeren Zuspruch.
Das Medienzentrum versorgt sowohl Nürnberger als auch Fürther Schulen und Bildungseinrichtungen mit lizenzierten Medien. Aktuell hat es 3369 Online-Medien im Angebot, darunter 1863 sogenannte Online-DVDs, in der Regel didaktisch aufbereitete Medien mit Filmen, Filmclips, Texttafeln, Diagrammen, Fotos, (interaktiven) Arbeitsblättern, Audiodateien, Landkarten und Grafiken.
Vor wenigen Tagen hat das Medienzentrum 45 hochwertige interaktive Arbeitshefte mit 2200 Übungen und interaktiven Filmsequenzen schulartübergreifend für viele Jahrgangsstufen und Fächer bereitgestellt, die sowohl im Unterricht als auch zum Lernen zu Hause mit Selbstkontrolle genutzt werden können. Durch die Aufgaben, erstellt mit dem innovativen digitalen Werkzeug H5P, wird das audiovisuelle und interaktive Lernen vereinfacht "und kann sogar Spaß machen", wie Hillitzer betont. "Hinzu kommt, dass diese Art von Lernen papierlos ist und den Lehrkräften oder Eltern das Ausdrucken tausender Arbeitsblätter erspart." Schließlich arbeiten die Schülerinnen und Schüler ausschließlich online.
Filme zu Hause streamen
Seit Mitte April bietet das Medienzentrum Lehrkräften in Nürnberg und Fürth erstmals die Möglichkeit, einzelne Online-Medien mit Filmen und Arbeitsmaterialien, die zum aktuellen Unterrichtsstoff passen, für ihre Schülerinnen und Schüler mit einem Link freizuschalten, der zehn Tage gültig bleibt. Diese können die Filme dann zu Hause streamen und dort die Arbeitsmaterialien bearbeiten.
Das Medienzentrum hat sich von vielen in die Jahre gekommenen Medien wie Dias, 16mm-Filme und Videos getrennt. Der Schwerpunkt der Mediennutzung liegt inzwischen fast ausschließlich bei den Online-Medien. Die vom MZ erworbenen Titel dürfen im Gegensatz zu denen aus Bibliotheken, Online-Mediatheken oder von YouTube nicht nur privat, sondern auch legal im Unterricht und öffentlich in der Jugend- und Erwachsenenbildung eingesetzt werden.
Hilfe während der Corona-Krise
Die Rechte zu erwerben, macht die Anschaffung der Medien allerdings sehr teuer. So zahlen die über 80 bayerischen kommunalen Medienzentren – laut Gesetz für die Versorgung der Schulen mit Medien zuständig – für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich pro Kreisonlinelizenz je Titel in der Regel jeweils zwischen 300 und 800 Euro.
Das Medienzentrum gibt es seit fast 90 Jahren. 1978 bezog die einst als Schulbildstelle gegründete Einrichtung ihr heutiges Domizil in der Fürther Straße 80a. Das Medienzentrum leistet einen wichtigen Beitrag zur medienpädagogischen Arbeit am von der Stadt Nürnberg finanzierten Lehrerfortbildungsinstitut IPSN, dessen weitere Schwerpunkte neben Fachfortbildungen und Schulentwicklung auch umweltpädagogische Arbeit und schulpsychologische Beratung sind. Auch während der Schulschließung werden unter www.ipsn.nuernberg.de Hilfen für Lehrkräfte und Eltern zum Umgang mit der Corona-Krise angeboten.
Tipps, Links und Listen mit Neuanschaffungen und Nachkäufen finden Sie online unter www.mz-nuernberg.de
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