Hornegger besorgt: Wie geht es weiter mit der "TechFak"?

7.4.2017, 16:24 Uhr
Wie geht es weiter mit der "TechFak"? Einen entsprechenden Standort zu finden, gelingt seit Jahren nicht.

© Foto: Sippel Wie geht es weiter mit der "TechFak"? Einen entsprechenden Standort zu finden, gelingt seit Jahren nicht.

Nürnberg, Erlangen – oder doch Nürnberg? Vielleicht sogar in Fürth! Die Debatte um den künftigen zweiten Standort der "TechFak" ist in vollem Gange. Alle wollen mitreden: Studenten, Professoren, Mitarbeiter, aktuelle und ehemalige Bürgermeister, Minister, Industriepartner und Einwohner schlagen alternative Flächen vor oder schimpfen über Gerüchte, die im Umlauf sind. Der Uni-Präsident bekommt sogar Briefe von Bauern aus der Fränkischen Schweiz, die ihm Grundstücke anbieten. "Noch ist aber keine Entscheidung getroffen", sagt Joachim Hornegger.

Seit 2013 galt es als gesetzt, dass 50 Wissenschaftler und rund 5000 Studenten aus Erlangen auf das ehemalige AEG-Areal im Nürnberger Westen umziehen. Drei bayerische Minister hatten das verkündet. Doch die Festlegung vor dem Kauf trieb den Preis in die Höhe. An Weihnachten platzte der Deal.

100.000 Quadratmeter Nutzfläche gesucht

Der Haken ist: Kein Grundstück in der Region wird allen Anforderungen der Uni gerecht. Der Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik sowie Teile des Chemie- und Bioingenieurwesens sollen umziehen. Sie brauchen 100.000 Quadratmeter Nutzfläche. Die neue Zweigstelle soll außerdem nah am bestehenden Hauptcampus der "TechFak" im Erlanger Süden sein. Professoren und Studenten müssen in den Vorlesungspausen wechseln können – und zwar mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Immobilien Bayern prüft derzeit im Auftrag des Freistaats "verschiedene Optionen". Niemand will erneut den Fehler machen, sich zu früh öffentlich festzulegen. Derweil wird es an der "TechFak" immer enger. Vor zehn Jahren studierten hier 4.400, heute sind es mehr als 12.000. "Wir mieten laufend neue Flächen an, wir können nicht noch einmal drei Jahre auf eine Entscheidung warten", sagt Hornegger. "Wir haben ein großes Platzproblem das wir schnell lösen müssen."

Platz an Brunecker Straße?

Eine Lösung wäre das ehemalige Bahngelände Brunecker Straße im Nürnberger Süden. Dort stünden 40 bis 50 Hektar freie Fläche zur Verfügung, und an jedem Ende eine U-Bahnhaltestelle. "Insofern ist das Gelände an sich für einen Universitätsstandort hervorragend geeignet", sagt der Präsident. Allerdings ist es mit dem Auto 30 Kilometer vom Erlanger Südcampus entfernt. Mit Bus, Straßenbahn und U-Bahn dauert die Fahrt 50 Minuten. Dafür sind die anderen Nürnberger Standorte in der Nähe: Die Wirtschaftswissenschaften in der Langen Gasse sind zehn U-Bahn-Minuten entfernt. Zum neuen Gründerzentrum Zollhof und den Start-up-Firmen dort sind es 15 Minuten. Genauso wie bis zum AEG-Areal, wo die Uni weiterhin durch Energie- und Technologiecampus vertreten sein wird.

Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik hat unterdessen neue Flächen ins Gespräch gebracht, die Siemens in den kommenden Jahren freimachen will. "Sie sind zwar an sich nicht groß genug, aber man könnte überlegen, ob man durch Nachverdichtung auf dem Südgelände auf die entsprechende Fläche kommt", sagt Hornegger. Die Nähe zum bestehenden Südcampus hätte den Vorteil, dass nicht unbedingt ein neues Hörsaalzentrum und eine neue Mensa nötig wären.

Verwandte Themen


4 Kommentare