Horst Lichter in Nürnberg: Das Glück ist ein Frikadellchen

24.4.2019, 21:05 Uhr
Sein Bart ist sein Markenzeichen: Horst Lichter ist Fernsehkoch ("Lafer! Lichter! Lecker!", "Küchenschlacht") und Moderator. Am 27. April kommt er nach Nürnberg.

Sein Bart ist sein Markenzeichen: Horst Lichter ist Fernsehkoch ("Lafer! Lichter! Lecker!", "Küchenschlacht") und Moderator. Am 27. April kommt er nach Nürnberg.

Was macht Sie glücklicher: Wenn Sie in der Küche sind oder wenn Sie auf der Bühne stehen?

Horst Lichter: Wissen Sie, kochen war nie meine Leidenschaft. Ich habe es genutzt, um meiner wahren Liebe, nämlich die zu den Menschen, nachzugehen. Durch das Essen habe ich sie an einen Tisch bekommen und jeder hat seine Geschichten erzählt. Das fand ich spannend. Heute kocht meistens meine Frau und das macht sie herausragend gut! Die Bühne ist etwas ganz anderes. In meinem neuen Programm werde ich das erste Mal auch ohne Küche unterwegs sein.

Was können die Zuschauer denn an dem Abend erwarten?

Lichter: Ich habe mich in den letzten Jahren viel mit dem Thema Glück beschäftigt. Fürs ZDF war ich in Norwegen und Frankreich unterwegs, um die unterschiedlichsten Menschen und ihre Geschichten und Versionen vom Glück kennenzulernen. Von meinen Erfahrungen und den vielen Begegnungen über die Jahre werde ich erzählen. Wir werden viel lachen, aber auch mal nachdenklich werden.

Was ist Ihr wichtiges Rezept, um glücklich zu sein?

Lichter: Auch die kleinen Dinge im Leben wahrzunehmen. Für mich beginnt das Glück schon in den kleinen Momenten, wenn ich zum Beispiel mit meiner Frau telefoniere oder im Auto im Stau stehe und meine Stau-Nachbarn freundlich zurücklächeln. In solchen Momenten kann ich schon Glück empfinden. Leider wird man sich meist erst im Nachhinein des Glücks, das man hatte, wirklich bewusst. Das liegt in der Natur des Menschen.

Ihr letztes Buch hieß: "Keine Zeit für Arschlöcher." Haben Sie es geschafft, alle aus Ihrem Leben zu verbannen?

Lichter: Früher habe ich mich von solchen Menschen nicht abgegrenzt, weil ich immer noch an das Gute im Menschen glaube. Ich möchte aber meine Zeit nicht damit verbringen, mich über andere Leute zu ärgern, deshalb schaue ich jetzt oftmals genauer hin. Das schützt einen aber natürlich nicht davor, es doch mal wieder mit dem einen oder anderen Arschloch zu tun zu bekommen.

Sie hatten immer wieder das, was man Schicksalsschläge nennt, und sind immer wieder aufgestanden: Gab es auch eine Zeit, in der Sie richtig frustriert waren?

Lichter: Ich wünsche wirklich niemandem all diese Schicksalsschläge und natürlich hatte ich in der Zeit auch schlechte Tage, aber für mich war relativ schnell klar, dass ich nicht in der Parallelgesellschaft der Kranken leben wollte. Für mich gab es die Gesunden auf der einen und die Kranken auf der anderen Seite. Denn mal ehrlich: Wer besucht schon gerne kranke Menschen? Ich habe daher alles versucht, um meinem Besuch zu zeigen, dass das Leben weitergeht, ich auch lachen und Späße machen kann.

Welches Gericht hat Sie als Kind am glücklichsten gemacht?

Lichter: Kartoffelpüree! So ein schönes, leckeres Kartoffelpüree, dazu vielleicht noch ein Frikadellchen oder Spiegelei – herrlich. Das ist heute noch genauso wie in meiner Kindheit. Hauptsache ist aber, dass das Essen mit Liebe gekocht wurde, dann schmeckt es auch.

Was würden Sie niemals essen oder zubereiten?

Lichter: Austern. Schon allein bei dem Gedanken an die Konsistenz schaudert es mich. Ich habe nie verstanden, wie man dieses glibberige Zeug essen kann – auch wenn es als Delikatesse gilt.

Wie sagt Ihnen die fränkische Küche zu? Haben Sie "Drei im Weggla" schon probiert?

Lichter: Von den "Drei im Weggla" habe ich auf jeden Fall schon einmal gehört. Das sind doch die Nürnberger Bratwürstchen im Brötchen?! In der fränkischen Küche findet man oft genauso gute Gasthäuser wie bei uns im Badischen. Das finde ich großartig. Ich liebe kleine Gasthäuser, wo noch richtig bodenständig und lecker gekocht wird.

"Herr Lichter sucht das Glück!", 27. April, Meistersingerhalle Nürnberg. Tickets an den bekannten Vorverkaufsstellen.

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