Emotionaler Facebook-Post der Betreiber

Illegale Partys und USK-Einsatz: Nürnberger Club schließt für immer

Tobi Lang

Redakteur

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11.2.2022, 10:51 Uhr
Illegale Partys und USK-Einsatz: Nürnberger Club schließt für immer

© Tobi Lang

Der Facebook-Post lässt keine Zweifel. "It was a magic place", schreibt Lutz Morich, Betreiber der "Soundbar Mitte", auf Facebook. Es war ein magischer Ort. "Doch nun bleiben in unserem Musikwohnzimmer am Hallplatz nach zehn Jahren leider die Lichter aus." Die Innenstadt-Diskothek, in der noch vor der Pandemie jedes Wochenende zu elektronischer Musik getanzt wurde, bleibt geschlossen. Für immer. "Ich bedauere dies sehr", schreibt Morich auf Facebook. "Es war nicht allein meine Entscheidung. Ich habe getan, was ich konnte."

Damit reagiert der Diskothekenbetreiber auf die Zwangsschließung seines Clubs. Das Ordnungsamt ist überzeugt: Ende November und Anfang Dezember gab es hier, während des Feier-Lockdowns, zwei illegale Partys. In einem Fall rückte sogar das Unterstützungskommando (USK) an, traf auf 42 Gäste. Nur wenige Tage später dröhnte erneut "überlaute Musik" aus den Boxen am Hallplatz, wird es in einer Pressemitteilung der Polizei heißen. Die Diskothek wurde amtlich versiegelt.

"Hoffentlich wilde Feiern - irgendwo, irgendwann"

Wochenlang hatten Morich und die "Soundbar Mitte"-Verantwortlichen die Möglichkeit, sich zu erklären. Gegenüber unserer Redaktion widersprach der Betreiber dem Vorwurf, illegale Partys veranstaltet zu haben, vehement. Das Ordnungsamt entzog der Diskothek dennoch die Gaststättenerlaubnis und untersagte die Nutzung. Die Partys im Lockdown, das zeichnete sich bereits Ende Januar ab, waren die letzten in dem Innenstadt-Club.

In der Elektro-Szene war die "Soundbar Mitte" beliebt. 

In der Elektro-Szene war die "Soundbar Mitte" beliebt.  © Tobi Lang

Hoffnung für Nürnbergs Elektro-Szene gab es zwar, denn: Die Betreiber könnten vier Wochen lang Klage gegen den Beschluss des Ordnungsamtes einreichen. Doch aus dem Facebook-Post von Morich geht hervor: Diesen letzten Schritt werden die Verantwortlichen wohl nicht gehen.

"Ich verneige mich und ziehe mich in mein Disco-Rentner-Dasein zurück", schreibt Morich auf Facebook. "Ich wünsche jedem einzelnen viel Glück und hoffentlich wilde Feiern - irgendwo, irgendwann."