Im Fundbüro beginnt nach Rock im Park die Arbeit

7.6.2016, 11:30 Uhr
Im Fundbüro der Stadt Nürnberg tauchen nach Rock im Park viele persönliche Gegenstände der Fans auf.

Im Fundbüro der Stadt Nürnberg tauchen nach Rock im Park viele persönliche Gegenstände der Fans auf.

"Hier ist das Fundbüro nach Rock im Park - was kann ich für dich tun?" So meldet sich Iris Hejja, Leiterin des Fundbüros, am Telefon. Das Festival ist vorbei, die Fans sind abgezogen. Zurück bleiben tonnenweise Müll und zig Fundsachen. "Nach Rock im Park" heißt auch, dass die 30-Jährige und ihr Team mit Sack und Pack von ihrem Standort auf dem Festival-Gelände am Dutzendteich zurück in das Fundbüro an der Siebenkeesstraße gezogen sind.

Seit Anfang des Jahres wurden 4350 Fundstücke registriert. Darunter sind 341 Fundsachen, die alleine während der Konzerttage auf dem Festival-Gelände abgegeben wurden."Das ist aber nicht alles", sagt sie.Polizei, Security und das Entsorgungsunternehmen, das in den kommenden Tagen die Flächen im Volkspark säubert, werden hier noch weitere Wertsachen abliefern. Derzeit liegen 60 Handys in Schachteln und Schubladen. Geldbeutel, Kredit- und Krankenkassenkarten sowie Ausweise und Führerscheine finden sich ebenso wie mehrere randvolle Reisetaschen.

Handys werden geladen

"Wir haben für alle Typen von Smartphones Ladekabel besorgt und füllen die Akkus auf, dass die Geräte an bleiben", erklärt die junge Büroleiterin. Warum? Immer wieder bimmelt oder piept eines davon, dann geht ein Mitarbeiter ran. "So kommen wir an die Besitzer und können ihnen sagen, dass ihr gutes Stück zur Abholung bei uns bereitliegt", sagt Hejja. Meldet sich aber die oder der Liebste, die Mama oder ein Freund des Eigentümers, dann bittet der Mitarbeiter, einen Kontakt zum Besitzer des Handys herzustellen.

Wissen will die 30-Jährige auch, wann und wo die Stücke gefunden wurden. Das ist wichtig, denn die Angaben des Finders werden mit Verlustanzeigen verglichen. Stimmen die Infos des gesuchten Gegenstands, die Zeit und der Ort des Verlustes überein, wird ein Treffer immer wahrscheinlicher.

Zwei Monate Arbeit, um Besitzer zu finden

Zwei Monate lang werden Hejja und Kollegen jetzt damit beschäftigt sein, Besitzer auch aktiv aufzustöbern. "Wir stellen die Gegenstände ins Internet. Farbe, Größe und Marke des Fundstückes halten wir aber geheim. Das fragen wir ab, wenn sich jemand meldet und sagt, es sei seines. Die zurückgehaltenen Infos kann ja nur der wirkliche Besitzer wissen", so die Büro-Chefin.

Doch nicht jeder kann mal eben im Fundbüro vorbeischauen. Die Fans kamen teils von weither. "Wir schicken den Leuten ihr Eigentum auch per Post zu, wenn sie einverstanden sind." Die Aufbewahrungsfrist dauert sechs Monate, hat sich kein Besitzer gefunden, werden die Sachen am Fundbüro-Basar verkauft, den es alle zwei Monate gibt. Iris Hejja: "Der Erlös geht teils an soziale Einrichtungen in der Stadt."

Hier gibt es nochmal alle Bilder von Rock im Park.

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