Staus bei Beratungen

Immer mehr junge Frauen, immer weniger Freier: Nürnberger Rotlichtmilieu in der Krise

Irini Paul

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23.10.2022, 05:52 Uhr
An der Frauentormauer ist nach der Corona-Pandemie wieder was los. Von normalen Zeiten ist man jedoch weit entfernt.

© Roland Fengler An der Frauentormauer ist nach der Corona-Pandemie wieder was los. Von normalen Zeiten ist man jedoch weit entfernt.

Die coronabedingte Schließung von Bordellen hat auch in Nürnberg viele Prostituierte in existenzielle Not gebracht. Weil sie nicht mehr wussten, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren sollten, haben viele Sexarbeitende während des Lockdowns in Privatwohnungen weiter gearbeitet, einige sind ins Ausland gegangen und viele andere sind in die Illegalität abgewandert.

Auch wenn Sexarbeitende seit Monaten ihre Tätigkeit an der Frauentormauer wieder ausüben dürfen, zeigen sich die Corona-Folgen noch bis heute. "Von etwa 100 Adressen, die wir haben, sind ein Drittel weggefallen", erzählt Jana Seiler, die Sexarbeiterinnen in den Clubs und Apartments in Nürnberg, Fürth und Erlangen betreut. Inflation, steigende Energiepreise und ein möglicher Lockdown besorgen nicht nur die Prostituierten, sondern auch die Freier, die immer weniger an der Frauentormauer zu treffen sind. "Das Geld sitzt nicht mehr so locker", sagt Seiler.

Hinzu kommt, dass sich immer mehr junge Frauen für diese Tätigkeit entscheiden, beobachtet das Nürnberger Gesundheitsamt. So kommt es bei der Anmeldung und Beratung der Prostituierten, die sich erstmals anmelden, zu langen Staus.

Wie ein vom Freistaat gefördertes Projekt, den Sexarbeitenden helfen soll, und alle Hintergründe lesen Sie auf NN.de nach.