Jazzkeller am Paniersplatz: Im tiefen Keller geht es hoch her

2.1.2017, 15:38 Uhr
"Eine der ersten Live-Jazz Adressen weltweit", so wirbt Nürnbergs "Jazz Studio" im Internet. An Selbstbewusst­sein fehlt es also nicht — und auch nicht an witzigen Geschichten. Hier die Bilder dieses einzigartigen Auftrittorts in Nürnberg.
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"Eine der ersten Live-Jazz Adressen weltweit", so wirbt Nürnbergs "Jazz Studio" im Internet. An Selbstbewusst­sein fehlt es also nicht — und auch nicht an witzigen Geschichten. Hier die Bilder dieses einzigartigen Auftrittorts in Nürnberg. © Michael Matejka

Freitags und samstags ist Kon­zertzeit, da geht’s tief im Keller hoch her.
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Freitags und samstags ist Kon­zertzeit, da geht’s tief im Keller hoch her. © Michael Matejka

Die Veranstalter haben auch an der Akustik gearbeitet — Schlagzeuger hatten öfter mal über den blecher­nen Klang geklagt.
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Die Veranstalter haben auch an der Akustik gearbeitet — Schlagzeuger hatten öfter mal über den blecher­nen Klang geklagt. © Michael Matejka

Die Nürn­berger Jazz-Fans sind sehr gut vernetzt und konnten über die Jahrzehnte Top-Musiker in den engen, verwinkelten Nürnberger Keller holen. Stars wie Albert Mangelsdorff, John Scofield oder Klaus Doldinger gaben ihre musi­kalischen Visitenkarten ab — obwohl nur gerade mal 75 Zuhörer im Hauptraum Platz haben.
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Die Nürn­berger Jazz-Fans sind sehr gut vernetzt und konnten über die Jahrzehnte Top-Musiker in den engen, verwinkelten Nürnberger Keller holen. Stars wie Albert Mangelsdorff, John Scofield oder Klaus Doldinger gaben ihre musi­kalischen Visitenkarten ab — obwohl nur gerade mal 75 Zuhörer im Hauptraum Platz haben. © Michael Matejka

Ein paar Stu­fen weiter gibt es noch eine Bar.
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Ein paar Stu­fen weiter gibt es noch eine Bar. © Michael Matejka

Den Anfang auf der Bühne des Jazz-Studios hatte der bekannte Schweizer Hazy Osterwald mit seiner Band 1955 gemacht — und dem Keller die musikalischen Weihen verliehen. Die spontane Jam-Session soll bis in die Morgenstunden gedauert haben.
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Den Anfang auf der Bühne des Jazz-Studios hatte der bekannte Schweizer Hazy Osterwald mit seiner Band 1955 gemacht — und dem Keller die musikalischen Weihen verliehen. Die spontane Jam-Session soll bis in die Morgenstunden gedauert haben. © Michael Matejka

Jazz-Enthusiasten richteten den Keller am Paniersplatz 1954 her. Um die Räume zu mieten, mussten die "Gründerväter" allerdings erst einmal zum Herrenausstatter. Jazzer galten als chaotisch. Da brauchte es seriöse Anzüge.
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Jazz-Enthusiasten richteten den Keller am Paniersplatz 1954 her. Um die Räume zu mieten, mussten die "Gründerväter" allerdings erst einmal zum Herrenausstatter. Jazzer galten als chaotisch. Da brauchte es seriöse Anzüge. © Jazz-Studio Nürnberg

Doch die textile Inves­tition wäre gar nicht not­wendig gewesen, denn der Eigentümer des ural­ten Sandsteinkellers gab ihnen ohne Zögern einen Mietvertrag: "Macht’s nur, Boum." Anpacken mussten al­le Musikfreunde und zum Glück waren etliche Handwerker darunter — Elektriker, Maurer, In­stallateure , so dass das Herrichten des schmalen Kellers in Eigenregie erfolgen konnte. Es war ein Freundeskreis, der sich aus Begeisterung für die gleiche Art von Musik gefunden hatte. Anfangs ging es recht provisorisch zu. Schließlich war das Grundstück eine Kriegsruine.
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Doch die textile Inves­tition wäre gar nicht not­wendig gewesen, denn der Eigentümer des ural­ten Sandsteinkellers gab ihnen ohne Zögern einen Mietvertrag: "Macht’s nur, Boum." Anpacken mussten al­le Musikfreunde und zum Glück waren etliche Handwerker darunter — Elektriker, Maurer, In­stallateure , so dass das Herrichten des schmalen Kellers in Eigenregie erfolgen konnte. Es war ein Freundeskreis, der sich aus Begeisterung für die gleiche Art von Musik gefunden hatte. Anfangs ging es recht provisorisch zu. Schließlich war das Grundstück eine Kriegsruine. © Jazz-Studio Nürnberg

Besonders beliebt waren neben den Konzerten in der Katakombe auch die Ausflüge ins fränkische Umland. Mit Trompeten, Posaunen, Kontrabass und Trommeln bewegte sich die musikalische Demo von der Lorenzkirche zum Hauptbahn­hof, um mit dem Zug ins Umland zu fahren. Dort gab es Open-Air-Konzer­te im Biergarten oder auch Musik im Wirtshaus.
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Besonders beliebt waren neben den Konzerten in der Katakombe auch die Ausflüge ins fränkische Umland. Mit Trompeten, Posaunen, Kontrabass und Trommeln bewegte sich die musikalische Demo von der Lorenzkirche zum Hauptbahn­hof, um mit dem Zug ins Umland zu fahren. Dort gab es Open-Air-Konzer­te im Biergarten oder auch Musik im Wirtshaus. © Jazz-Studio Nürnberg

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