Johanniter-Rettungshundestaffel: Lebensretter auf vier Beinen

15.12.2019, 05:58 Uhr
Johanniter-Rettungshundestaffel: Lebensretter auf vier Beinen

© Alexander Brock

Sie lassen die Münzen in den Blechdosen rasseln. Passanten bleiben stehen, sprechen mit den Ehrenamtlichen der Johanniter-Rettungshundestaffel und lassen ein Geldstück in die Dose fallen. Doch eigentlich sind Dexter, Mina, Nike und Biene hier die Anziehungspunkte. Sie werden bestaunt und gestreichelt.

Die Mischlinge sind darauf trainiert, Menschen in Not zu finden, es sind sogenannte Flächensuchhunde und Personenspürhunde. "Wir werden meist nachts über die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr alarmiert, wenn ein Mensch vermisst wird", sagt Norbert Hrdy. Dann rücken sie aus. Die Staffel ist für den Raum Mittelfranken zuständig.

Johanniter-Rettungshundestaffel: Lebensretter auf vier Beinen

© Alexander Brock

Die Hunde tragen ein Leibchen mit dem Emblem der Johanniter. Um ihren Hälsen baumeln Lämpchen und bimmelnde Glöckchen. "So finde ich meinen Hund, wenn die Suchaktion in einem Wald oder auf freiem Feld beendet wird", erklärt Sylvia Lauterbach, die Besitzerin der Zwergpudel-Mischlings-Dame "Biene". Die Hündin ist zwölf Jahre alt und schon seit 2010 bei der Rettungshundestaffel. Ihre akustischen (Glöckchen) und visuellen (Lämpchen) Signale sind für Leib und Leben des Vierbeiners wichtig: So kann ein Jäger den tierischen Lebensretter nicht mit einem wildernden Hund verwechseln. Die Flinte lässt er stecken.

Die Ausbildung von Hund und Halter dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Dexter und Biene sind sogenannte Flächensuchhunde. Sie spüren in einem bestimmten Gebiet Menschen auf, die sich verirrt haben. Finden sie die Gesuchten, setzen sie sich neben sie und bellen so lange, bis Frauchen oder Herrchen auftaucht und die vermisste Person auch entdeckt. "Wir haben alle eine Sanitätsausbildung und können in so einem Fall Erste Hilfe leisten", sagt Norbert Hrdy. Der Rettungsdienst wird sofort gerufen, da Gesuchte oft verletzt oder unterkühlt sind.

In diesem Jahr hatte die Rettungshundestaffel der Johanniter mit ihren 23 Vierbeinern rund 40 Einsätze. Norbert Hrdy wurde am 25. November gegen 19.30 Uhr alarmiert. Mit seiner Hündin Mina suchte er ein Gebiet in Nürnberg-Langwasser ab, in dem man eine vermisste Person vermutete. Die Suche dauerte einige Stunden, dann aber fand Mina die ältere, demente Person. Der Gesuchte war wohl auf.

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