Kauf ist fix: 360 neue Wohnungen am Tafelgelände

28.7.2017, 06:00 Uhr
Auf dem Tafelgelände sollen 360 neue Wohnungen entstehen.

© Horst Linke Auf dem Tafelgelände sollen 360 neue Wohnungen entstehen.

"Kaufvertrag beurkundet." So lautet die schlichte Meldung der GBW. Dabei hat die Gruppe mit Sitz in München schon Ende vergangenen Jahres den Zuschlag für das zwei Hektar große Tafelgelände bekommen. Doch noch im Mai gab es keinen fixen Kaufvertrag für das Gebiet in St. Jobst, auf dem früher das Tafelwerk stand. Jetzt schon. Mitte Juni wurde das Papier für das neue Wohnprojekt von beiden Parteien offiziell beurkundet.

Und auch einige Details über das, was die Nürnberger künftig auf dem Tafelgelände erwartet, teilt die GBW mit. So geht das Unternehmen momentan von 360 Wohnungen aus, "zehn mehr oder weniger sind allerdings in der aktuellen Planungsphase auch immer möglich", sagt Unternehmenssprecherin Maren Holtermann.

Damit reagiere man auf die ungebrochen hohe Nachfrage nach Wohnraum in süddeutschen Ballungsgebieten - insbesondere auch nach gefördertem Wohnraum. Denn: Die Hälfte der Wohnungen sollen öffentlich geförderte Wohneinheiten werden. Von denen wiederum aber nur 40 Prozent in St. Jobst entstehen werden - die übrigen verteilt die GBW auf ihre anderen Standorte innerhalb der Stadt. Das ist mit der Verwaltung aber schon vergangenes Jahr so abgestimmt worden.

"Durchgrünte Freiflächen"

Detaillierte Pläne für das Tafelgelände will die GBW im September bei einer Infoveranstaltung vorstellen - schon jetzt gibt sie aber ein paar Einzelheiten preis und verspricht "durchgrünte Freiflächen sowie Kinderspielplätze innerhalb des Quartiers". Direkt am Europaplatz sollen unter dem Motto "Europa" verschiedene Themenhöfe sowie ein Stadtteil-Café zum Entspannen und Wohlfühlen einladen und so "das Miteinander in der neuen Nachbarschaft fördern", heißt es.

Bevor das aber so weit ist, müssen noch Punkte abgesprochen werden. Weiterhin laufen Verhandlungen zwischen der Stadt und der GBW darüber, wie das neue Gelände genau aussehen muss, konkret spricht das Wohnungsunternehmen derzeit mit dem Verkehrsplanungsamt - unter anderem über die Zufahrt zu Tafelhalle und Museum Industriekultur - und der Stadtentwässerung. Dabei geht es um die Gestaltung des Kanalsystems unter den neuen Wohnkomplexen.

Sorgt das für Zeitnot? Immerhin hatte sich die Stadt ein Rückkaufrecht vorbehalten, wenn die GBW ihren Verpflichtungen nicht nachkommt - zum Beispiel nicht binnen sechs Monaten einen Bauantrag stellt. Das ist sieben Monate her. Michael Ruf aus dem Bürgermeisteramt gibt aber Entwarnung: Die Frist gilt ab dem Kaufdatum, also ab Juni - "und es laufen bereits Gespräche mit Baureferat und Stadtplanungsamt". Dass jetzt mehr Wohnungen stehen als geplant, sei erfreulich.

Der Zeitplan für den Bau ist übrigens auch vertraglich festgehalten: Sobald es eine Baugenehmigung gibt, muss nach neun Monaten die Kellerdecke stehen.

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