Kein Handwerker-Notdienst mehr für Fürth und Nürnberg

30.11.2019, 05:57 Uhr
Überflutete Straßen und Wasser, das aus den Wänden kommt: Gerade im Winter können Schäden im Sanitärbereich Bewohner vor erhebliche Probleme stellen.

© Steffi Graff Überflutete Straßen und Wasser, das aus den Wänden kommt: Gerade im Winter können Schäden im Sanitärbereich Bewohner vor erhebliche Probleme stellen.

Wer schon einmal damit zu kämpfen hatte, kann folgenden Satz nur bestätigen: "Eine defekte Heizungsanlage, ein Rohrbruch oder ein nicht funktionierendes Abwassersystem nehmen keine Rücksicht auf Feierabend oder Wochenende", heißt es auf der Homepage der Innung Sanitär- und Heizungstechnik Nürnberg-Fürth.

Trotz dieser Erkenntnis wird der Innungsnotdienst mit der Telefonnummer 01805/90425112 zum 1. Dezember eingestellt. Die Notrufzentrale und die Notrufnummer werden ab diesem Zeitpunkt nicht mehr besetzt sein, teilt die Innung mit. Nach dem 1. Dezember müssen sich Kunden direkt an ihre Vertragsfirma oder an einen SHK-Innungsbetrieb wenden.

Zu viel Aufwand

Richard Pfeiffer, Geschäftsführer der Innung Sanitär- und Heizungstechnik Nürnberg-Fürth, erklärt, warum der Notdienst künftig nicht mehr angeboten wird: "Der Aufwand und der Ertrag standen in keinem Verhältnis mehr." Außerdem würden viele Handwerksbetriebe ohnehin Notdienste rund um die Uhr anbieten.

Beim Innungsnotdienst lag die Anruferzahl in den vergangenen Jahren im Sommer laut Pfeiffer im knapp zweistelligen Bereich pro Monat. Im Winter waren es verständlicherweise mehr, allerdings auch nur um die 20 bis 30 Anrufe im Monat.

Keine Reparatur oder Instandsetzung

Pfeiffer betont, dass der Notdienst nur für den Notfall gedacht ist, wenn es darum geht, gravierende Schäden zu begrenzen. Eine fachmännische Reparatur, Instandsetzungen oder Wartungsarbeiten erfolgten erst bei einem anschließenden Termin.


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Mieter, die einen Wasserrohrbuch oder eine defekte Heizung bemerken, sollten sich zunächst an den Vermieter beziehungsweise an die Hausverwaltung wenden und klären, ob Verträge mit einem bestimmten Handwerksbetrieb bestehen. Ist dies nicht der Fall, können sie sich selbst einen suchen.

Weiterhin genügend Betriebe

Doch Vorsicht: Wer Suchmaschinen im Internet benutzt, kann leicht an unseriöse Handwerkervermittler geraten, die das Vielfache eines ortsüblichen Notdiensteinsatzes berechnen, warnt die Innung. Monteure verfügten demnach auch nicht unbedingt über eine adäquate Ausbildung oder Zertifizierungen. Zumeist verrät ein Blick ins Impressum, wo die Firma wirklich ihren Sitz hat.

Angst, im Fall der Fälle allein dazustehen, braucht laut Pfeiffer niemand zu haben. Es gebe weiterhin genügend Handwerksbetriebe, die sich der Sache annehmen könnten.

Weitere Infos finden Sie unter www.innung-shk.de. Im Feld "Handwerkersuche" sehen Sie Betriebe in ihrer Nähe.

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