Eltern sollen sich beschweren

Kidical Mass in Schwabach: Vor allem für Kinder ist Radfahren auf der Straße zu gefährlich

vnp

Redaktionsleiter Schwabacher Tagblatt / Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung / Hilpoltsteiner Zeitung

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28.9.2023, 11:00 Uhr
Rund 150 Radfahrer, darunter viele Kinder, beteiligten sich auch 2023 an der Aktion "Kidical Mass" von ADFC, BN und VCD in Schwabach.

© ADFC Rund 150 Radfahrer, darunter viele Kinder, beteiligten sich auch 2023 an der Aktion "Kidical Mass" von ADFC, BN und VCD in Schwabach.

Bunt ging es zu, und überall war Klingeln zu hören: Etwa 150 kleine und große Menschen auf Fahrrädern drehten bei der diesjährigen "Kidical Mass" eine gemeinsame Runde durch Schwabach, um für eine bessere Radweg-Infrastruktur zu werben.

Besonders für Kinder, die selbstständig zu ihren Aktivitäten gelangen sollen, ist den Veranstaltern der Kidical Mass - Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC), Bund Naturschutz (BN) und Verkehrsclub Deutschland (VCD) - zufolge in dieser Hinsicht noch viel zu tun. So habe zu Beginn die neunjährige Kaja bedauert, dass sie stets auf dem Gehweg fahren müsse, weil es oft keinen Fahrradweg gebe.

Die Aktion "Kidical Mass" von ADFC, BN und VCD macht auf die nach wie vor unzureichende Infrastruktur und Sicherheit für Radfahrer und andere, nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer aufmerksam - seit einigen Jahren auch in Schwabach.

Die Aktion "Kidical Mass" von ADFC, BN und VCD macht auf die nach wie vor unzureichende Infrastruktur und Sicherheit für Radfahrer und andere, nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer aufmerksam - seit einigen Jahren auch in Schwabach. © ADFC, NN

"Ich muss über viele Ampeln und auch Straßen ohne Ampel überqueren", erklärte sie zusammen mit der zehnjährigen Sophia. "Mit elf Jahren müssen wir auf der Straße fahren, aber das wollen wir nicht, weil wir uns da nicht sicher fühlen."

Politiker und Verkehrsplaner sollten selbst radfahren

Am Zwischenstopp an der Kreuzung Hindenburgstraße/Rittersbacher Straße begrüßte auch Oberbürgermeister Peter Reiß die Radler. Seine Tochter lerne ebenfalls gerade das Radfahren und werde demnächst am Straßenverkehr teilnehmen. Grünen-Bezirkssprecherin Heidi Deffner forderte, dass Stadträte und Verkehrsplaner vor Entscheidungen sich selbst mit Zweirädern auf die Straße begeben und Verkehrssimulationen aus Sicht der Kinder betrachten sollten.

Sie erinnerte an die Zukunftskonferenz 2012, bei der sich viele Bürgerinnen und Bürger Gedanken um die Verbesserung der Schulwegsituation gemacht hätten. "Leider ist davon bis heute kaum etwas davon umgesetzt", so Deffners Fazit.

Eltern können sich bei der Stadt beschweren

"Wählt einen Kinderstadtrat und sprecht in euren Klassen über Verbesserungen für den Schulweg", forderte sie die Kinder auf. Die Eltern bat sie, das Beschwerdemanagement der Stadt, das bislang hauptsächlich von Autofahrern überschwemmt werde, auch für Hinweise zu notwendigen Veränderungen für Schulwege, Fußgänger und Radfahrer zu nutzen.

ADFC, BN und VCD warben abschließend für noch mehr Beteiligung an der Kidical Mass und um weitere Mitstreiter. Ihr besonderer Dank galt der Polizei, die für die Sicherheit der vielen Radler gesorgt hatte.

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