Kleines Geheimnis im Sebalder Pfarrhof entdeckt

16.11.2017, 12:12 Uhr
Wird nun von Experten des Denkmalschutzen in Augenschein genommen: Der Sebalder Pfarrhof. Bei Renovierungsarbeiten waren Bauarbeiter auf ein Loch unter dem Fußboden gestoßen. Was sich dahinter verbirgt, soll nun herausgefunden werden.

© Eduard Weigert Wird nun von Experten des Denkmalschutzen in Augenschein genommen: Der Sebalder Pfarrhof. Bei Renovierungsarbeiten waren Bauarbeiter auf ein Loch unter dem Fußboden gestoßen. Was sich dahinter verbirgt, soll nun herausgefunden werden.

Es ist nur ein unscheinbarer, kleiner  Schlitz im Boden des Wohnzimmers, an dem das berühmte Chörlein angebaut ist. Das mit Holzstücken ausgekleidete, schmale Loch kam beim Öffnen des Fußbodens zum Vorschein.

Was sich in dem engen Hohlraum befindet, ist bisher nicht bekannt. Vielleicht Schriftstücke aus früheren Jahrhunderten? Möglich. Vielleicht ist er aber auch nur leer. Auf jeden Fall wurde eine Möglichkeit geschaffen, um dort etwas aufzubewahren,  meint Johannes Fritsch vom Architektenbüro Fritsch, Knodt & Klug, das mit dem Umbau  beauftragt ist. Nun sollen die Experten des Denkmalschutzes das Versteck vorsichtig in Augenschein nehmen.

Ansonsten sieht der Sebalder Pfarrhof wie im Rohbau aus: 280 Tonnen Sand wurden entfernt, die in den Zwischendecken und zum Ausgleich der Böden verteilt worden waren. Da eine Bleibelastung festgestellt wurde, musste der Sand auf eine Sondermülldeponie. Dies verursachte zusätzliche Kosten in Höhe von 50.000 Euro.

Bewohner ließen sich testen 

Frühere Bewohner, die viele Jahre in dem Gebäude gelebt hatten, ließen sich vorsichtshalber gesundheitlich testen. Doch die Ärzte konnten keine bleibedingten Probleme feststellen, berichtet Fritsch.

Etwa 4,5 Millionen Euro soll die Renovierung der gesamten Hofanlage mit vier Flügeln kosten. Ein gewaltiger Brocken, den die Pfarrgemeinde zu einem Drittel stemmen muss. Ein weiteres Drittel kommt von der Landeskirche, der Rest sind Bundesmittel und weitere Zuschussgeber.

Wie zum Beispiel die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die 80.000 Euro für die statisch-konstruktive Instandsetzung des Dachstuhls überwiesen hat. Die Stiftung konnte heuer 380 Projekte in Bayern mit Mitteln der GlücksSpirale und von Lotto fördern — darunter fiel auch der Pfarrhof.

Nach dem Abschluss aller Arbeiten nutzt die Gemeinde die Räume des   Erdgeschosses, im ersten Stock sind Pfarrerwohnung und Pfarramt untergebracht. Und die zweite Etage wird als Bürofläche frei vermietet.

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