Klinikum Nürnberg: Rund 2000 Beschäftigte sind schon geimpft

27.1.2021, 14:12 Uhr
Er gehört zu den Ersten, die geimpft wurden: Professor Stefan John, Leiter der Abteilung interdisziplinäre Intensivmedizin am Klinikum Nürnberg.

© Katrin Bruckmüller/Klinikum Nürnberg, NNZ Er gehört zu den Ersten, die geimpft wurden: Professor Stefan John, Leiter der Abteilung interdisziplinäre Intensivmedizin am Klinikum Nürnberg.

"Wir freuen uns, dass schon so viele Beschäftigte, die im Einsatz gegen die Pandemie täglich ihr Bestes geben, einen Schutz vor einer schweren Erkrankung durch das Coronavirus erhalten haben“, sagt Professor Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. Seit dem Start am 29. Dezember 2020 ist beinahe jeder vierte Beschäftigte des Klinikums mit seinen rund 9000 Mitarbeitern - inklusive der Tochtergesellschaften sowie der Aus- und Fortbildungseinrichtungen - mit Impfstoff versorgt worden.

Die Impfbereitschaft ist sowohl unter den Medizinern als unter den Pflegekräften hoch. So zeichnet sich nach Angaben des Klinikums nach den ersten Impfungen eine sehr hohe Beteiligung ab – bei Covid-Stationen liegt sie sogar bei bis zu 90 Prozent.

"Die Zahl der Anmeldungen zur Impfung übersteigt das Angebot an Impfdosen bei weitem“, sagt Dr. Undine Samuel, Medizinische Referentin des Vorstands und Koordinatorin der Impfungen im Klinikum Nürnberg. Das Klinikum hofft daher, dass die Stadt Nürnberg bald neue Impfstoff-Lieferungen erhält.

Vertrauen in die Impfung

"Es ist schön zu sehen, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Impfung vertrauen“, sagt Jockwig. Er wünscht sich, dass die Impfbereitschaft auch weiterhin auf diesem Niveau bleibt. Die Impfung sei der einzig wirksame Schutz vor einer schweren Erkrankung mit Covid, erklärt der Vorstandsvorsitzende des Klinikums.

Die Impf-Reihenfolge ist in der "Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2“ festgelegt. Zuerst ist Personal an der Reihe, das einer besonders hohen Gefahr ausgesetzt ist, sich während der Arbeit mit dem Virus zu infizieren: Das betrifft sowohl ärztliches als auch pflegerisches Personal, aber auch Service- und Reinigungskräfte.

Ganz konkret wurden und werden zunächst Mitarbeiter auf den Covid-, den Covid-Verdachts- und den Intensivstationen sowie in den Notaufnahmen geimpft. Auch die Beschäftigten der onkologischen und palliativen Stationen oder Beschäftigte der Geriatrie, Neonatologie oder Mitarbeiter im Kreißsaal werden bei den Impfungen vorrangig behandelt, um nur einige Bereiche beispielhaft zu nennen.

"Das ist ein Meilenstein"

Zu den Ersten, die sich impfen lassen konnten, gehört Professor Stefan John, der sich um Covid-19-Patienten kümmert. "Auf der Intensivstation sind zum Glück schon fast alle geimpft", freut sich der Leiter der Abteilung interdisziplinäre Intensivmedizin. John sieht tagtäglich, wie schwer Patienten an Covid-19 erkranken können und dass manchen selbst mit den modernsten Möglichkeiten der Intensivmedizin nicht mehr geholfen werden kann.

Für ihn ist die Impfung daher ein Durchbruch im Kampf gegen SARS-Cov-2. "Die Impfung ist ein Meilenstein – für den Schutz jedes Mitarbeiters, aber auch zur Eindämmung der Pandemie“, fährt der Intensivmediziner fort. "Vorausgesetzt, die Chancen der Impfung werden genutzt", appelliert der Oberarzt an Unentschlossene.

Junge Leute sind ebenfalls betroffen

Auch Intensivpflegerin Andrea Sommer hat sich impfen lassen. Sie kümmert sich ebenfalls um schwerkranke Covid-19-Patienten. "Das ist ein absoluter Ausnahmezustand", sagt die Pflegekraft, die seit zehn Jahren am Klinikum arbeitet. "Auch junge Leute können sterben", fährt sie fort.

Nachdem sie sich über die Impfung informiert und Chancen und Risiken abgewogen hatte, ließ sie sich impfen. Andrea Sommer rät jedem, sich bei seriösen Quellen wie dem Robert-Koch-Institut zu informieren und dann für sich eine Entscheidung zu treffen.

Hoffnung auf ausreichend Impfstoff

Bislang sind die Beschäftigten des Klinikums Nürnberg mit Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft worden. Bis dato wurden klassische Impf-Nebenwirkungen beobachtet: Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf oder Gliederschmerzen zum Beispiel. In manchen Fällen traten auch Fieber und Schüttelfrost auf.

"Insgesamt sind die Nebenwirkungen im Rahmen dessen, was in den Aufklärungsbögen zur Impfung beschrieben ist“, sagt Dr. Samuel, die die Impfungen im Klinikum koordiniert. Auch sie hofft, dass die Beschäftigten des Klinikums, die sich impfen lassen wollen, so schnell wie möglich mit ausreichend Impfstoff versorgt werden können.

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