Kommentar: Ein Nacht-Taxi kann das Sicherheitsgefühl erhöhen

27.11.2019, 12:12 Uhr

Vier von fünf Frauen in Nürnberg fühlen sich nachts in Parks nicht sicher, drei Viertel haben abends in Bussen und Bahnen ein mulmiges Gefühl. Das ergab eine städtische Befragung 2017. Jede zweite Frau fühlt sich abends in der City unsicher – ein erschreckendes Ergebnis.

Ängste sind irrational, oft liegen sie im Clinch mit den Fakten. Die Zahl der Straftaten ging 2017 im Vergleich zum Vorjahr zurück – doch das Unsicherheitsgefühl stieg. Natürlich können Frauen nachts den Busfahrer bitten, sie zwischen zwei Stationen rauszulassen. Natürlich gibt es in U-Bahnen Notrufknöpfe. All das ist wichtig – aber es nimmt Betroffenen nicht das Gefühl, Attacken im Fall der Fälle schutzlos ausgeliefert zu sein.


Contra: Das Konzept Frauen-Taxi geht in die falsche Richtung


Auf der Facebook-Seite der Lokalredaktion haben Frauen kürzlich diskutiert, wie sicher Nürnberg ist. Manch eine schrieb, sie traue sich abends nicht aus dem Haus. Andere hielten die Sorgen für übertrieben. Was zeigt, dass es sich über das subjektive Sicherheitsgefühl schwerlich rational auseinandersetzen lässt.

 

 

Die Debatte über Zuschüsse für nächtliche Taxifahrten darf aber nicht dazu führen, die Ängste der Frauen und Männer gegeneinanderzustellen. Männer ängstigen sich ebenfalls, wenn auch weniger als Frauen. Es wäre vielmehr wünschenswert, dass in Nürnberg alle gemeinsam überlegen, ob es Sinn macht, den sicheren Nachhauseweg von Frauen zu subventionieren. Wie das geht, haben andere Städte Nürnberg ja bereits vorgemacht. 

3 Kommentare