Kommentar: Wenn der Feierabend-Stau unvermeidlich wird

29.1.2013, 17:57 Uhr
Kommentar: Wenn der Feierabend-Stau unvermeidlich wird

© Michael Matejka

Besonders zur Rush Hour wird das Autofahren in und um Nürnberg zur Geduldsprobe. Nicht nur auf dem Franken"schleich"weg ist Dauerstau angesagt, auch in der Stadt selbst stehen die Autos teilweise zu den Stoßzeiten mehr, als dass sie fahren. Die Fürther Straße ist bereits jetzt eines dieser Nadelöhre - und in Zukunft wird es wohl noch schlimmer: Schließlich soll die Straße in stadtauswärtiger Richtung zwischen Bärenschanze und Maximilianstraße einspurig werden.

Mehr Lebensqualität für die Anwohner soll die verengte und mit mehr Grün dekorierte Straße bringen. Dieser Plan jedoch wird ins Leere laufen, denn die Anzahl der Autos auf der Fürther Straße wird dadurch nicht abnehmen: Auch nach dem Umbau wird sie noch immer eine dreispurige und hochfrequentierte Verbindung  zwischen zwei Städten sein.

Stattdessen werden die Anwohner den alltäglichen Stau noch ein wenig länger ertragen müssen, denn um mit dem Auto von Nürnberg nach Fürth zu gelangen, ist die Straße - wie man in der Politik so schön sagt - alternativlos. Und das ist durchaus wörtlich gemeint: Ein Umsteigen auf das Fahrrad oder die alles andere als preiswerten öffentlichen Verkehrsmittel ist häufig für die Pendler einfach nicht möglich. Es wäre daher untertrieben, die Entscheidung für den Umbau als "schwer nachvollziehbar" zu bezeichnen.

Die Fürther Straße ist eine der wichtigsten und gleichzeitig am meisten belasteten Verkehrs-Schlagadern, die Nürnberg und Fürth verbinden. Nach einem Umbau droht hier der völlige Infarkt - aber wenigstens haben die Pendler dann ein paar Bäume um sich. Vielleicht hebt das ja die Stimmung im unvermeidlichen Feierabend-Stau.