Kripo ermittelt nach tödlichem Betriebsunfall am Flughafen

21.1.2020, 12:52 Uhr
Am Montag kam es am Airport Nürnberg zu einem tödlichen Betriebsunfall.

© ToMa Am Montag kam es am Airport Nürnberg zu einem tödlichen Betriebsunfall.

Am Dienstag um etwa 10.15 Uhr hat sich die Belegschaft am Unfallort getroffen, um zu trauern. Die Gedenkminute fand etwa zum selben Zeitpunkt statt, an dem sich am Vortag der schreckliche Unfall ereignete. "Wir räumen der Belegschaft diese Möglichkeit gerne ein", sagt Flughafensprecher Christian Albrecht auf Anfrage. Der Flugbetrieb werde dadurch nicht beeinträchtigt.

Gutachter eingeschaltet

Wie es zu diesem schlimmen Ereignis kommen konnte, ermittelt derzeit die Nürnberger Kripo. Ein Gutachter wurde beauftragt, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Klar ist: Im Vorfeld des Airports herrschen andere Regeln als man sie aus der üblichen Straßenverkehrsordnung kennt. Ein herkömmlicher Führerschein reicht nicht aus, um die Spezialfahrzeuge steuern zu können. sagt Albrecht. "Die Mitarbeiter hier haben die Prüfung für eine zusätzliche Fahrerlaubnis abgelegt", erklärt er. Es gelten auf dem Vorfeld andere Regeln, etwa die, dass Flugzeuge immer Vorrang haben.

Im Sicherheitsbereich des Flughafens herrscht oft reger Verkehrsbetrieb, da fahren Passagier-Busse oder sogenannte "Push-Back-Fahrzeuge", die gelandete Maschinen nach hinten schieben, da Flugzeuge keinen Rückwärtsgang haben. Da rollen aber auch Enteisungsfahrzeuge übers Feld, Pkw, die Personen von A nach B bringen oder Schlangen von Gepäck-Transportern. Am Montag kollidierte ein Passagier-Bus mit einem Hubfahrzeug, das normalerweise dafür eingesetzt wird, Rollstuhlfahrer zum Flugzeug zu befördern.


Mann stirbt: Tödlicher Betriebsunfall am Airport Nürnberg


Die Ermittler gehen nach ersten Ergebnissen von menschlichem Versagen aus, das zu dem Unfall geführt hat, berichtet Polizeisprecher Michael Konrad. Die Ermittlungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen. "Derzeit werden auch Videoaufzeichnungen ausgewertet." Für die Polizei sei das kein herkömmlicher Verkehrsunfall, um den sich die Verkehrspolizei kümmere. "Es ist ein Betriebsunfall, da sich der Vorfall auf einem privaten Gelände ereignete", sagt er. Aus diesem Grund ermittle die Kripo (K12), die für Betriebsunfälle zuständig ist.

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