Kundgebung am Hallplatz: Für ein freundschaftliches, kein feindseliges Europa

31.8.2019, 12:02 Uhr
Das Friedensforum Nürnberg und der DGB Mittelfranken erinnerten an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und warnten vor einer von der NATO geforderten Erhöhung der Rüstungsausgaben.

© Roland Fengler Das Friedensforum Nürnberg und der DGB Mittelfranken erinnerten an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und warnten vor einer von der NATO geforderten Erhöhung der Rüstungsausgaben.

80 Jahre ist es inzwischen her, dass das Deutsche Reich mit dem Überfall auf das Nachbarland Polen den Zweiten Weltkrieg auslöste und unermessliches Leid über die Welt brachte. Anlässlich des Antikriegstags, der am 1. September begangen wird, mahnten das Friedensforum Nürnberg und der DGB Mittelfranken bereits am Samstag in der Nürnberger Innenstadt an, wohin das Wiedererstarken von blindwütigem Nationalismus und Militarismus sowie Menschenfeindlichkeit und Rassismus führen können. 

Mit Infotafeln und Transparenten verdeutlichten die Teilnehmer, dass Demokratie, Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern entschlossen verteidigt werden müssen. "Jeder Demokrat sollte sich seiner Verantwortung für die Demokratie bewusst sein", sagte Norbert Feulner. Der Regionssekretär des DGB Mittelfranken warnte auch vor den Folgen, die eine Erhöhung der deutschen Rüstungsausgaben auf - wie von der NATO als Zielmarke ausgegeben - zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes mit sich bringen würde.  

Betrug der deutsche Verteidigungsetat 2015 noch 33 Milliarden Euro, ist er im Jahr 2019 schon auf 43,2 Milliarden gestiegen. Würde die Bundesrepublik dem Zwei-Prozent-Ziel der NATO folgen, läge der Rüstungsetat im Jahr 2024 bei 85 Milliarden Euro, also fast doppelt so hoch wie heute. Geld, das man nicht nur nach Feulners Meinung besser nutzen könnte - zum Beispiel um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, Schulen zu modernisieren und dem Klimawandel entschieden entgegenzutreten. 

Die höhere Beteiligung bei der Europawahl im Mai wertet Feulner als Zeichen für ein gestiegenes Interesse an Europa. Er betonte, wie wichtig es sei, für Europa einzutreten und Begegnungen zu arrangieren. Austauschprogramme wie jenes, an dem seine Tochter nach dem Abi gerade in Schweden teilnimmt, können dazu beitragen, dass die Menschen mehr Verständnis füreinander entwickeln und andere Nationen nicht als Rivalen oder gar Feinde wahrnehmen. "Das ist eine Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg", sagte Feulner. "Wir haben es in der Hand, für ein freundschaftliches, kein feindseliges, Europa zu sorgen."

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