Lange gesucht, endlich gefunden!

13.6.2009, 00:00 Uhr
Lange gesucht, endlich gefunden!

© Iannicelli

Sein Ausbildungsbetrieb ist jetzt die Firma Julius & Prögel in der Sigmundstraße im Stadtteil Muggenhof. Das Familienunternehmen, das im Jahr 1979 gegründet wurde, verarbeitet Stahlbauteile zu Betonmischertrommeln, die dann passgenau auf Lkw montiert werden, und stellt die Auskleidungen für große Betonmischanlagen her.

«Lehrlinge haben wir schon länger nicht mehr ausgebildet», sagt Geschäftsführer und Metallbaumeister Harry Prögel, der das Unternehmen seit 2002 leitet. Tochter Nina Hartig, die sich im Betrieb um die Verwaltung kümmert, hatte über verschiedene Wege immer wieder versucht, einen Auszubildenden zu finden. Schließlich wandte sie sich an die «Ausbildungs-Matcher» der Handwerkskammer für Mittelfranken. Dort werden die Betriebe bei der Auszubildendensuche durch Einschätzung, Empfehlung und Vorauswahl der Jugendlichen unterstützt. Hilfe erhalten auch die Jugendlichen, die sich für einen Ausbildungsplatz interessieren.

«Dass Walter Hübert lange keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, lag an der Bewerbung», sagt Cordula Ripp von der Handwerkskammer für Mittelfranken. Ein gutes Zeugnis reicht oft nicht aus, um sich unter vielen Bewerbern durchzusetzen. «Das ist nicht aussagekräftig genug», sagt Ripp. Hübert bekam ein paar Bewerbungstipps und nahm am NZ-Talentcheck teil. «Dabei hat er ein derart gutes Ergebnis erzielt, dass wir ihn problemlos vermitteln konnten.»

Für das Unternehmen waren die Ergebnisse des NZ-Talentchecks ausschlaggebend. «Man bekommt mehr Informationen über einen Bewerber», sagt Nina Hartig, «auch zeigt der Test Engagement». Am persönlichen Kennenlernen führte dennoch kein Weg vorbei. Dabei half Julius & Prögel das «EQ-Programm» für Ausbildungsbetriebe, mit dem Walter Hübert zunächst in einer Art halbjährigem Praktikum, das später auf die Ausbildung angerechnet werden kann, seine Einstiegsqualifikation erwarb.

«Wir hatten direkt einen guten Eindruck von unserem jetzigen Auszubildenden», erzählt Nina Hartig. Er sei immer pünktlich erschienen und zeigte sich sehr motiviert. Nach viereinhalb Monaten stand fest, dass er den Ausbildungsplatz bekommt. Im Mai hat Hübert mit der Ausbildung begonnen. «Ich bin total glücklich», sagt der 18-Jährige.

Dabei war der Einstieg in das Berufsleben am Anfang gar nicht so leicht. «Als ich noch zur Schule gegangen bin, musste ich jeden Tag erst um 7.15 Uhr aufstehen, jetzt klingelt mein Wecker schon um fünf Uhr», erzählt Hübert. Aber nach ein bis zwei Wochen habe er sich daran gewöhnt. Etwas länger dauerte es mit den neuen Arbeitsschritten. «Vor allem Schweißen ist am Anfang sehr schwer. Um das genau hinzubekommen, musste ich zwei bis drei Monate üben», sagt er.

«Wir verarbeiten jährlich rund 500 Tonnen Stahl. Eine Betonmischertrommel herzustellen, dauert etwa 50 Stunden», erklärt Geschäftsführer Harry Prögel. Einen guten Auszubildenden zeichnen aus Sicht des Chefs vor allem drei Eigenschaften aus: «Wille, Teamfähigkeit und Lernbereitschaft», sagt Prögel. Um Bewerber mit genau diesen Eigenschaften zu finden, dafür eigne sich der NZ-Talentcheck. «Der Test war für uns sehr aufschlussreich», meint der Metallbaumeister.

Ein glückliches Ende einer langen Ausbildungsplatzsuche. «Bei Walter Hübert haben die Selbsteinschätzung und die objektive Einschätzung anhand der Testergebnisse einfach gut gepasst», resümiert Cordula Ripp.

Stärken stärken: Unter diesem Motto steht der NZ-Talentcheck, bei dem jeder seine Stärken testen kann. Er wird unter http://talentcheck.nz-online.de kostenlos angeboten.

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