Lufthansa-Streik trifft Nürnberg: 24 Flüge fallen aus
2.12.2014, 08:00 Uhr
Der Arbeitskampf der Pilotengewerkschaft Cockpit hat am Montagmittag um 12 Uhr bei Flügen der Kurz- und Mittelstrecke begonnen und soll noch bis Dienstag um Mitternacht dauern. Es fallen knapp die Hälfte der insgesamt 2800 Verbindungen aus, wie Lufthansa am Montagmorgen mitteilte. Insgesamt seien etwa 150.000 Fluggäste betroffen.
Am Münchner Flughafen führte die Arbeitsniederlegung zu massiven Ausfällen. Von Montagmittag bis einschließlich Dienstag um Mitternacht sollte etwa die Hälfte der etwa 1000 geplanten Starts und Landungen ausfallen. In Nürnberg fielen am Montag rund zehn Flüge aus, für Dienstag sollten 14 Starts und Landungen gestrichen werden.
Cockpit hatte die neuen Streiks am Sonntag angekündigt. Der Deutschland- und Europaverkehr der Lufthansa von ihren Drehkreuzen Frankfurt und München wird von Montagmittag an eingestellt. Die Langstrecke wird am Montag noch abgefertigt, wird aber am Dienstag komplett stillstehen. Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings sind von dem Streik nicht betroffen. Auch am Mittwoch fallen dem Sonderflugplan zufolge noch einzelne Flüge aus.
Folgende Flüge von und nach Nürnberg fallen aus
Flüge von Nürnberg
2. Dezember 06:10 Nürnberg - 07:00 Frankfurt (LH143)
2. Dezember 09:15 Nürnberg - 10:05 Frankfurt (LH145)
2. Dezember 11:15 Nürnberg - 12:05 Frankfurt (LH147)
2. Dezember 14:35 Nürnberg - 15:25 Frankfurt (LH149)
2. Dezember 16:55 Nürnberg - 17:35 München (LH2161)
2. Dezember 19:15 Nürnberg - 20:05 Frankfurt (LH153)
2. Dezember 20:15 Nürnberg - 20:55 München (LH2163)
3. Dezember 06:10 Nürnberg - 07:00 Frankfurt (LH143)
Flüge nach Nürnberg
2. Dezember 08:00 Frankfurt - 08:40 Nürnberg (LH140)
2. Dezember 10:00 Frankfurt - 10:40 Nürnberg (LH142)
2. Dezember 13:05 Frankfurt - 13:45 Nürnberg (LH144)
2. Dezember 15:20 München - 15:55 Nürnberg (LH2160)
2. Dezember 17:10 Frankfurt - 17:50 Nürnberg (LH148)
2. Dezember 18:55 München - 19:30 Nürnberg (LH2162)
2. Dezember 21:15 Frankfurt - 21:55 Nürnberg (LH150)
Die vollständige Liste aller gestrichenen Flügen der Lufthansa finden Sie hier.
Verhandlungen gescheitert
Die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Fluglinie waren in der Nacht zum Samstag erneut gescheitert. Gestritten wird vor allem um die Übergangsversorgung für die rund 5400 Piloten im Konzern. Die Fluggesellschaft will, dass ihre Piloten künftig frühestens mit 60 statt wie bisher mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Die Piloten wehren sich dagegen.
Strittig sind zudem die Gehälter der Piloten und die künftige Billig-Strategie des neuen Konzernchefs Carsten Spohr. Beim Billigableger Eurowings und einer geplanten Billigtochter für die Langstrecke gilt der Konzerntarifvertrag nicht. Piloten und Flugbegleiter verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Maschinen mit dem Kranichlogo. Auch die komfortable Übergangsversorgung vor dem Renteneintritt kommt ihnen nicht zugute.
Zuletzt war im Oktober bei der Lufthansa gestreikt worden. In der Tarifauseinandersetzung mussten Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings seit April knapp 6000 Flüge wegen Arbeitsniederlegungen der Piloten streichen. Die Kosten für alle Streiks seit Jahresbeginn - darunter auch Ausstände von Beschäftigten an den Flughäfen - bezifferte das Unternehmen auf bislang rund 170 Millionen Euro.
Der Artikel wurde am 1. Dezember um 21.17 Uhr aktualisiert.
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