Maroder „Container“ in Langwasser wird plattgemacht

14.11.2014, 07:44 Uhr
Maroder „Container“ in Langwasser wird plattgemacht

© Stefan Hippel

Kristina Brock, Vorsitzende des Bürgervereins Langwasser, und etliche weitere Stadtteilbewohner beklagten Fremdparker, etwa in der Tucholskystraße, abgestellte Lkw, zum Beispiel in der Thomas-Mann-Straße, sowie Raser, etwa in der Bauernfeind- und Georg-Ledebour-Straße, und forderten mehr Kontrollen. „Chaotisch“ sei auch die Parksituation beim Netto-Markt in der Wettersteinstraße, hieß es.

Das Parken in der Tucholskystraße sei nicht zu verhindern, außer durch eine Bewohnerparkregelung, was hier eher „unrealistisch“ sei, sagte Baureferent Daniel Ulrich. Wegen der Lkw in der Thomas- Mann-Straße will die Stadt mit der Messe reden. Grundsätzlich sei das Abstellen im Gewerbegebiet erlaubt, im Wohngebiet verboten. Die Tempomessungen in der Bauernfeindstraße seien „unauffällig“ gewesen, erläuterte Ulrich. Rund ums Franken-Center soll es verstärkte Kontrollen geben. Die Parksituation in der Wettersteinstraße könne „so nicht bleiben“. Deshalb werde es einen Ortstermin mit der Polizei und dem Verkehrsplanungsamt geben, kündigte er an.

Der Parkplatzmangel beim Südklinikum wird sich verbessern, wenn am 23. Dezember das neue Parkhaus mit rund 800 Stellplätzen eröffnet wird. Ob es, wie von Kristina Brock gefordert, eine bessere ÖPNV- Anbindung aus den östlichen Stadtteilen geben wird, ist laut Daniel Ulrich noch offen. Die Stadt prüft eine Verlängerung der Buslinie 44 von Zabo-Ost bis Langwasser-Mitte. „Das wird aber nicht einfach und ziemlich teuer“, so der Baureferent. Eine Anbindung des Südklinikums an die Straßenbahn sei „eher nicht so aktuell“.

Die Innensanierung des Gemeinschaftshauses Langwasser ist beschlossene Sache. Das Hochbauamt hat einen Projektleiter gefunden, die Planungen und Ausschreibungen sollen 2015 über die Bühne gehen, die Arbeiten in den Jahren 2016/17. Kristina Brock hofft, dass das Gemeinschaftshaus, ein wichtiger Stadtteil-Treffpunkt, nicht länger als 18 Monate geschlossen werden muss.

Spezielle Angebote

Kulturreferentin Julia Lehner sicherte spezielle kreative Angebote zu, um die durch die Schließung entstehenden Defizite etwas auszugleichen. Zudem bleiben die Mitarbeiter des Amtes für Kultur und Freizeit im Stadtteil tätig, so dass die Netzwerkarbeit gesichert ist. „Bis zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinschaftshauses im Jahr 2018 muss alles wie geschleckt sein“, versprach Oberbürgermeister Ulrich Maly.

Noch keine Zeitplanung gibt es für den nötigen Abriss und den Ersatzneubau des maroden Jugendtreffs „Container“ in der Karl-Schönleben-Straße. Laut Sozialreferent Reiner Prölß läuft der Förderantrag für die Maßnahme. Eine Interimslösung für die Unterbringung der Jugendlichen werde gesucht. Der rund zehn Millionen Euro teure Neubau der Polizeiinspektion Süd auf dem Elisabeth-Selbert-Platz ist so gut wie fertig. Der Umzug der Beamten von den Siedlungen Süd nach Langwasser soll nächste Woche über die Bühne gehen. Die neue Inspektion Süd wird dann auch für die Stadtteile Brunn, Birnthon und Fischbach zuständig sein.

Langwasser-Botschafter Jürgen Milowski beklagte den Zustand der Kunstwerke in Langwasser, vor allem der vielen Brunnen, die trockenliegen. Als Beispiel nannte er den „Schutzengelbrunnen“ im Patientengarten des Südklinikums, geschaffen von Klaus Schultze. Als Ersatz für den kleinen Bachlauf schlug er eine spezielle Pflasterung vor. Dies würde maximal 15 000 Euro kosten, wozu das Südklinikum allerdings nur 5000 Euro beitragen wolle. „Das ist lächerlich“, findet Milowski. OB Maly will mit dem Klinikum reden.

Das Kunstwerk beim Langwasserbad, das „Mäandolith“ von Axel Ring, soll vor dem neuen Schwimmzentrum Langwasser wieder aufgestellt werden. „Aber wir wissen noch nicht, ob die Skulptur die Verlagerung aushält“, schränkte Bürgermeister Christian Vogel ein.

Kritisiert wurde der „ungepflegte“ Zustand des Radwegs südlich der Otto-Bärnreuther- Straße. „Verdreckt“ sei auch der nördliche Aufgang zum Bürgerpark beim U-Bahnhof Langwasser-Süd. Manfred Richter prangerte die „Verwahrlosung“ des Straßenbegleitgrüns und der Verkehrsinseln in Langwasser an. Komplett zugewachsen sei ein Grünstreifen neben Garagen in der Wettersteinstraße. Christian Vogel, der für den Servicebetrieb Öffentlicher Raum zuständig ist, sicherte Abhilfe zu.

„Nicht befriedigend“

Maroder „Container“ in Langwasser wird plattgemacht

© Andre De Geare

Ein Aufregerthema ist auch die Fußgängerbrücke über die Breslauer Straße, die seit längerer Zeit keine Holzbohlen mehr hat und deshalb nicht benutzt werden kann. Dies sei zwar „nicht befriedigend“, räumte Vogel ein, jedoch keine Verkehrsbehinderung oder Gefahr. Es werde geprüft, ob ein zeitnaher Abriss infrage kommt. Versprechen wollte der Bürgermeister dies jedoch nicht. (Siehe Vorstadtbrille)

Beim Bahnhof Langwasser sehe es schlimm aus, dieser sollte gesäubert werden, mahnte eine Stadtteilbewohnerin an. Die Stadt werde mit der Bahn reden, sicherte Baureferent Ulrich zu.

Nachfragen gab es auch zur Führung der Radwege durch das künftige Baugebiet T gegenüber der Großen Straße und beim Langwasserbad. In beiden Fällen werden es sowohl einen direkten Weg als auch einen „Bypass“ geben, sagte Ulrich.

Die Betonrohre, die bei der Münchener Straße als Lärmschutz dienen, seien nicht mehr ausreichend, stellte ein Anwohner fest und forderte eine Erhöhung. Dies sei nicht geplant, es gebe keine Notwendigkeit, beschied ihn Ulrich.

Der Langwasser-Botschafter Bernhard Reichel erkundigte sich nach dem futuristischen Wohngebiet „Pixel-Stadt“, das neben dem neuen Schwimmzentrum entstehen sollte. Das Konzept sei „an ökologischen Belangen gescheitert und komplett vom Tisch“, entgegnete Ulrich. Ein Ersatzkonzept sei in Arbeit, befinde sich aber erst in einem frühen Stadium. Für nächstes Jahr kündigte der Baureferent eine Öffentlichkeitsbeteiligung an.

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