Mauer des Schweigens: Polizei rätselt nach Massenschlägerei

25.5.2020, 14:56 Uhr
Bei einer Schlägerei an der Tribüne auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg waren am frühen Sonntagmorgen 30 Menschen leicht verletzt worden.

© NEWS5 / Bauernfeind, NEWS5 Bei einer Schlägerei an der Tribüne auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg waren am frühen Sonntagmorgen 30 Menschen leicht verletzt worden.

Es waren überwiegend Männer, die hier zwei Uhr nachts zu Fuß aufmarschierten. Parallel dazu traf sich, wie berichtet, die Tuning-Szene ebenfalls an der Steintribüne. 100 aufgemotzte Autos, dazu 200 bis 300 Personen, feierten lautstark mit Musik.

Nachdem beide Ereignisse zeitgleich passierten, spielten die Akteure offenbar eine Art Hase und Igel-Spiel mit den Einsatzkräften. Kaum waren gegen die Auto-Tuner 32 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Seuchenschutzgesetz auf den Weg gebracht, forderte die Keilerei ganz in der Nähe alle Kräfte und ein Großteil der Kfz-Fans verdrückte sich.

Die Beteiligten der gewaltsamen Begegnung hätten bis dato keine Aussagen zu den Hintergründen der Auseinandersetzung gemacht, erklärt Polizeisprecher Michael Petzold. "Uns ist absolut schleierhaft, worum es ging." Auch ein ethnischer Konflikt sei unwahrscheinlich, die Staatsangehörigkeiten der Schläger aus dem Großraum Nürnberg seien dafür zu vielfältig. Eine Verbindung zu anderen Auseinandersetzungen der Vergangenheit etwa in der Rosenau oder der Königstorpassage sei nicht auszumachen gewesen.

Jetzt hoffe man auf Zeugenhinweise (Inspektion Süd Tel. 0911-94 820) und auf die Vernehmung der 30 vorläufig Festgenommenen, die alle wieder auf freiem Fuß sind. Gegen sie wird wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung ermittelt.

Weil das Gelände rund um die Steintribüne, den Dutzendteich und die Große Straße einer der Hotspots der Autotuner-Szene ist und sich hier auch anderere Gruppen regelmäßig treffen, kontrolliere die Polizei hier ständig, so Michael Petzold. In den letzten Monaten sei es jedoch "sehr ruhig" gewesen.Im Gegensatz dazu stehen Klagen aus der Nachbarschaft, die von ständigem nächtlichen Motorenlärm, auch von Motorradfahrern, und Verstößen gegen die dort herrschende Geschwindigkeitsbeschränkung berichten.


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