Mehr Unfälle: Wo Nürnbergs Radler aufpassen müssen

16.6.2017, 05:42 Uhr
An vielen Stellen in Nürnberg ist für Radfahrer höchste Vorsicht geboten, wie hier auf der Nopitschstraße.

© Foto: Roland Fengler An vielen Stellen in Nürnberg ist für Radfahrer höchste Vorsicht geboten, wie hier auf der Nopitschstraße.

Die nackten Zahlen sind eindeutig: 801 Radfahrer sind im Jahr 2016 verunglückt, drei Jahre davor waren es nur 685. Dass im Vorjahr nur ein Radler tödlich verunglückte, beruhigt auch die Beobachter im Polizeipräsidium nicht sonderlich. Denn 2017 gab es bereits zwei Todesfälle, wobei der erste Fall an der Ecke Steinplattenweg/ Eichendorffstraße ohne Fremdeinwirkung geschah. "Durch Eigenverschulden" steht in der Statistik, die nach Einschätzung der Polizei "keine auffälligen Brennpunkte" für Fahrradunfälle im Stadtgebiet ausweist.

Das heißt: Überall geraten Drahtesel in Kollisionen, "Radlerfallen" lauern sozusagen überall. Das können Baustellen sein, die schlecht ausgeschildert sind, oder Fahrzeuge, die Radstreifen zuparken und "Pedalritter" zu abrupten Ausweichmanövern zwingen. Seit jeher ein potenzieller Stolperstein sind Straßenbahnschienen. Wer es kann, vermeidet die Pirckheimer-, Wölckern- oder Johannisstraße. Wer einfädelt, kann froh sein, wenn es bei Schürfwunden bleibt.

"Permanente Analyse"

Fahrrad-Initiativen wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) drängen mit Blick auf das Ziel der Stadt Nürnberg, den Radleranteil am Verkehrsaufkommen auf 20 Prozent zu steigern, auf Konsequenzen beim Verteilen des öffentlichen Raums. Am Rathenauplatz ist dies im Sommer 2015 mit Umbauten im Kreuzungsbereich und Farbe geschehen, ebenso auch am nordöstlichen Plärrer-Eck im vergangenen Jahr; am Hauptbahnhof soll es im Zuge des laufenden Umbaus auch besser werden.

Klar ist: Die Nürnberger Unfall-kommission, der Experten von Stadt und Polizei angehören, trifft sich mehrfach im Jahr, um zu erörtern, wo Abhilfe sein muss.

Es laufe eine "permanente Analyse", heißt es - vor allem nach gehäuften Unfällen. So wurden an der Ecke Fürther Straße/Sigmundstraße die Sonnenblenden vor der Ampel vergrößert, um Rotlichtverstöße zu reduzieren.

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